Der Clan der Highlanderin von Eva Fellner ist der dritte Band ihrer abenteuerlichen historischen Saga um die außergewöhnliche Kriegerin Enya.
Enya ist von ihrem schweren Unfall genesen und führt ein Leben an der Seite ihres Ehemannes, des Clanführers James Douglas. Ihre kämpferische Natur kann sie auch als Ehefrau und Mutter nicht unterdrücken, was bei der immer noch bestehenden Bedrohung durch die Engländer auch nicht nötig ist. Als James eine schwangere Unbekannte ohne weitere Erklärung auf ihrer Burg einquartiert, ist Enya außer sich. Umso dankbarer nimmt sie den Auftrag des schottischen Königs an, für ihn als Spionin nach Irland zu gehen. Dort will sie gleichzeitig ihren engsten Vertrauten Cathal suchen, aber sie trifft auch auf eine Verbindung zu ihrer eigenen Vergangenheit.
Es ist auf jeden Fall von Vorteil, wenn man die vorangegangenen Bände gelesen hat. Die komplizierte Dynamik zwischen Enya und James, aber auch die gemeinsame Vergangenheit mit Cathal, kann man mit Vorkenntnissen definitiv besser nachvollziehen.
Eva Fellner verknüpft geschickt historische Fakten mit ihrer spannenden Geschichte um die fiktive Heldin Enya. Enya hat mich seit dem ersten Teil absolut beeindruckt und ich kann dadurch auch ihre vielleicht nicht so glücklichen Entscheidungen verstehen. Die Handlung spielt diesmal ausschließlich im Jahr 1315 und führt nicht erneut in die Vergangenheit von Enya, die bereits ausreichend beleuchtet wurde. Es geht nach Irland, wo die Schotten nach den Siegen über die Engländer neuen Boden gewinnen wollen. Enya darf auf ihrer gefährlichen Mission mit ihren Erfahrungen als Spionin, Kriegerin und Medizinerin punkten. Doch sie bleibt auch Frau und Mutter, auch wenn dies zu schweren inneren Konflikten führt.
Ich mag diese außergewöhnliche und starke Frauenfigur, die ihren eigenen Weg geht und immer ihrer inneren Stimme folgt. Aber auch die übrigen Charaktere hat die Autorin vielschichtig und interessant angelegt. James bleibt diesmal eher im Hintergrund, während Cathal ganz neue Seiten zeigen darf. Ragnar ist für mich persönlich nicht nur der gefühllose Söldner, sondern hat auch seine weichen und emotionalen Seiten. Gerade diese Widersprüche machen die Geschichte lebendig.
Mein Fazit:
Das neue Abenteuer von Enya konnte mich wieder komplett fesseln und ich gebe eine klare Leseempfehlung!