Wer sich nur für "wer wars, wie geschahs, was ist passiert?" interessiert, der ist möglicherweise bei diesem Krimi falsch. Wer wissen möchte, was die Menschen bewegt, sie schweigen oder schreien lässt, wie sie verdrängen oder mit sich ringen, der kann dies hier grandios umgesetzt nachlesen.
Polonius Fischer ist zur Schlaflosigkeit verurteilt. Er sieht sich konfrontiert mit einer furchtbaren Tat, bei der seine Freundin sehr schwer verletzt wurde, die ihn fast ersticken lässt. Er darf nicht ermitteln und im Krankenhaus wird seine Anwesenheit als sinnlos erachtet.
Gleichzeitig wird er in einen schon vor Jahren abgeschlossenen Fall hineingezogen, in dem er nicht ermitteln darf, aber ermitteln muss. Seine Zerissenheit, seine Schuldgefühle, Rastlosigkeit sind sehr gut geschildert. Das macht für mich einen wirklich guten Roman aus...
wie er trotz oder wegen seiner Ruhelosigkeit doch nach Jahren noch den richtigen Täter findet, den guten Krimi.