Privatdetektiv Roth wird von Richter Sommerfels , zudem eine wirtschaftliche Größe in Berlin, beauftragt nach dem Verbleib seiner Nichte Anna, die vor 7 Jahren in Syrien verschwunden ist, zu suchen. Anlass dafür nach so langer Zeit ist, Annas Freundin Chiara, die mit ihr verschwand, ist wieder da.
Schon bald hat Roth den Eindruck, dass Chiaras Geschichte so nicht stimmen kann. Er nimmt Kontakt zu seinem Freund, Kriminalkommissar Felix , auf. Der ist in einer schweren Krise, denn seine Freundin wurde ermordet und er gibt sich eine Mitschuld.
Das Komplott, das im Verlauf der Ermittlungen aufgedeckt wird, lässt einen den Glauben an die Mitmenschlichkeit verlieren.
Die Erzählweise hat die Geschichte von Anfang an auf einem hohen Spannungsniveau gehalten. Die Autorin schildert die Vorgänge abwechselnd aus der Sicht der betroffenen Personen. Zuerst ist nicht klar, ob und wie die einzelnen Handlungsstränge zusammen gehören.
Sehr gelungen fand ich, dass eine der Perspektiven zum Organisator der Verbrechen gehört. Diese Abschnitte waren für mich kaum auszuhalten, weil mich die Kaltblütigkeit und Mitleidlosigkeit mit der der Tod zufällig in die Ereignisse geratener Personen angeordnet wurde, erschüttert, erschreckt und zugegebenermaßen auch fasziniert hat.
Mein Held in der Geschichte ist ohne Frage Roth. Ich habe seine Intelligenz, Zielstrebigkeit und Sinn für Gerechtigkeit bewundert.
Sein Gegenspieler ist die Negativpause davon und auf seine Weise bestechend.
Das Verbrechen, dem die geschilderten Ereignisse geschuldet sind, ist abgrundtief böse und menschenverachtend, leider auch in manchen Belangen all zu realistisch.
Der Krimi war packend geschrieben und hat mich in Atem gehalten.