Ich bin mittlerweile ein großer Fan der Pfälzer-Krimireihe um das Ermittlerduo Paula Stern und Bernd Keeser. Teufelstropfen ist der 4. Regionalkrimi in der bereits achtteiligen Reihe und verspricht noch auf vielen weiteren Lesespaß.
Doch im aktuellen Fall darf Paulas Lieblingskollege Bernd leider offiziell nicht mit ermitteln. Aufgrund einer Schulterverletzung, welche er sich im vorangegangenem Fall zugezogen hat, sehen sich die beiden nur noch privat. Zuzüglerin Paula hat sich zu Beginn der Geschichte von Bernd überzeugen lassen, eine Spendenveranstaltung zu besuchen: ein Orgelkonzert.
»Der ist übrigens sehr fein, heißt Teufelstropfen. Ist doch originell in einer Kirche, oder?«
Auch im aktuellen Fall hat sich Autorin Gina Greifenstein wieder einen besonderen Titel einfallen lassen. Teufelstropfen bezieht sich auf den geschmackvollen Kirchwein, welcher bei dem Orgelkonzert serviert wurde. Während die zwei Ermittler den Abend und Wein genießen, denn Paula braucht auch gerade dringend Ablenkung, geht ihr Pflegehund Othello auf Leichensuche:
«Wenn du nicht darauf bestanden hättest, den Hund mitzunehmen, wären die sterblichen Überreste dort drüben vielleicht nie gefunden worden», sagte Keeser plötzlich.
Um den Mörder der seit Monaten verwesenden Leiche aus dem Kirchgarten zu finden, stellt Oberrat Sonne Paula den Kommissar Matthias Weber als vorübergehenden Kollegen zur Seite. Darüber ist Paula nicht erfreut, denn wir haben Weber bereits im Vorgängerroman kennengelernt, als dieser Paulas Freund Sebastian der Vergewaltigung an einer seiner Schülerinnen überführen wollte und das mit harschen Methoden.
Konnte der Typ sie nicht einfach in Ruhe lassen? Paula überlegte, wie es wohl wäre, ihre Waffe zu ziehen und ihn abzuknallen. Sie ließ es bei der wunderbaren Vorstellung und sah ihn nur giftig an.
Neben einer Mördersuche in einer verzwickten Situation, macht diesen Band besonders das Zwieverhalten der Protagonisten Paula und Matthias aus, ohne dabei extrem überhand zu nehmen. Persönlich empfehle ich daher, diesen Band nicht als Einstieg zu nehmen und zumindest mit dem Vorgänger anzufangen, oder noch besser: mit dem 1. Fall. Nachdem ich nun einige Bücher der Autorin gelesen habe, gehe ich davon aus, dass der Roman als Übergangsroman zum weiteren Reihenverlauf benötigt wurde und die Leiche, ein weiterer Mordanschlag und alle Ermittlungen eher in den Hintergrund getreten sind. Denn Paula war dieses Mal ein wenig blind, von privaten Emotionen gesteuert und der vorübergehende Kollege Weber auf Machotour.
Gina Greifenstein überzeugt mich erneut mit ihrem Pfälzer-Regionalkrimi. Der Krimi ist locker, leicht und kurzweilig geschrieben die Seiten fliegen dahin und ich freue mich bereits auf den 5. Fall Rieslingtrüffel.
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Die Rezepte aus "Teufelstropfen" findet ihr unter dem Benutzer.