Bereits der erste Arbeitstag beschert der frisch gebackenen Kommissarin Minke van Hoorn die skelettierten Überreste eines Menschen. Schnell ist klar, dass es sich um einen Mord handelt. Als die Identität feststeht, ist die Verwunderung groß, denn eigentlich sollte Hinnerk bei der Explosion seines Schiffes über Bord gegangen und ertrunken sein. Zumindest erzählen die Bewohner auf der Hallig dieses Geschichte.
Minke wird stutzig, als wirklich alle mit der selben Geschichte aufwarten und die bis ins kleinste Detail übereinstimmt, obwohl der Unfall bereits 1987 passiert ist.
Als dann noch David, der Sohn des Deichgrafen verschwindet, wird klar, dass die Bewohner die Geschichte von damals lieber auf sich beruhen lassen möchten.
Doch da haben sie sich bei Minke verrechnet, die ihren Beruf als Meeresbiologin aufgegeben hat, um in die Fußstapfen ihres Vater, einem sehr erfolgreichen Kriminalhauptkommissars zu treten.
Meine Meinung:
Die Story erinnert in ihrem Aufbau ein wenig an Agatha Christies "Mord im Orient-Express", nur dass diesmal kein im Schnee steckengebliebender Zug Schauplatz ist, sondern eben eine von Stürmen umtoste Hallig. Die Autorin hat diese von Naturgewalten bedrohte Atmosphäre sehr gut eingefangen.
Minke ist eine sympathische Ermittlerin, die erst noch beweisen muss, dass sie weder "Mäuschen" noch "Lütte" ist, sondern eine ernst zunehmende Ermittlerin.
Der Kollege Klaus, der nur mehr wenige Arbeitstage bis zu seinem Pensionsantritt vor sich hat, ist mir ziemlich auf die Nerven gegangen. Ich hoffe, der spielt in einem weiteren Fall keine Rolle mehr. Minke ständig "Mäuschen" zu nennen, obwohl sie es sich verbeten hat, ist für mich unerträglich.
Das Buch ist aus verschieden Perspektiven geschrieben, sodass einige der Bewohner zu Wort kommen. Diverse Rückblicke in das Jahr 1987 lassen erahnen, dass es mehrere Motive für einen Mord an Hinnerk gibt.
Für einen interessanten Ausblick zum nächsten Band sorgt die Ankündigung, dass eine Kollegin aus Schwaben demnächst bei Minke van Hoorn ihren Dienst versehen wird.
Fazit:
Ein gut gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, dem ich gerne 4 Sterne gebe.