Ich liebe die Attitüde, wie Heinz Strunk sich gedanklich festbeißt und wortgewaltig in eine Raserei verfällt, egal ob es dabei um große Gedanken zur Menschheit oder so Nebensächlichkeiten wie eine endlose Biernacht durch die angesagte Hamburger Clubwelt geht.Gut zu wissen: Heinz Strunk gehört zu Studio Braun, einem Hamburger Trio, das für seine Telefonsstreiche bekannt ist. "Fleisch ist mein Gemüse" ist sein bekanntestes Werk. Sein Wortwitz ist genial, deftig:"Der Mann sieht nicht aus wie ein mit einem abgesplitterten Kochlöffel zu Tode geschabtes Rührei, sondern wie ein edles Stück Fleisch mit definierter Struktur und Maserung." (S.293)Er ist ein Dazusetzer (im Café), die Sonne für ihn eine"schneidbrennende Drecksscheibe". Und:"Die Eselsbrücke ist die Brücke des kleinen Mannes."(S. 24)Ich könnte mich wegschmeißen vor Lachen, wenn er seine Wurstfinger beim Zählen im Café zwischen den Latten ("Ronken"!) einklemmt, wenn er über seine Figur resümiert: "Tja, Kofferraumdeckel geht nicht zu."(S. 21).Das muss man mögen, Heinz Strunk kennt keine Tabus und benutzt böse Worte, er ist zynisch, albern, arrogant, kindisch, er verwendet gnadenlos Fremdworte genau so wie das Geprolle des einfachen Mannes. Ich bin mir nicht sicher, ob man einen wie den Markus Erdmann in seinem Umfeld haben möchte. Er ist ein moppeliger Looser, bei dem Hopfen und Malz noch nicht ganz verloren ist. Naja, eigentlich doch. Er ist Übertreibung und Realität zugleich! Ist halt intellektuelles Hamburger Gewäsch vom Feinsten!