Midnight Jones, Analystin bei einem Großkonzern, entdeckt in einem psychometrischen Test eines Bewerbers Anzeichen einer psychopathischen Persönlichkeit. Als in ihrer Nachbarschaft mehrere Morde geschehen, beginnt sie zu vermuten, dass dieser Bewerber der Täter sein könnte. Wegen einer Verschwiegenheitsvereinbarung und privater Verpflichtungen zögert sie jedoch, die Polizei einzuschalten, und entscheidet sich, eigene Ermittlungen anzustellen.
Das Buch greift zentrale Themen wie die ethische Verantwortung großer Konzerne, die Risiken der Datenanalyse und des Datenschutzes sowie psychologische Manipulation und das Ausnutzen von Abhängigkeiten auf. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist Midnights Beziehung zu ihrer pflegebedürftigen Zwillingsschwester.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus Midnights Perspektive sowie aus der Sicht des unbekannten Killers erzählt. Midnight ist eine sympathische, aber emotionale und impulsiv agierende Figur, die der Geschichte eine menschliche Tiefe verleiht. Die Einblicke in die Gedankenwelt des Mörders sind verstörend und werfen ein düsteres Licht auf seine traumatische Kindheit. Beide Hauptfiguren sind vielschichtig und nachvollziehbar dargestellt, während die Nebencharaktere hingegen etwas blass bleiben und eher als Stichwortgeber fungieren. Dies erschwert manchmal das Nachvollziehen bestimmter Entscheidungen, besonders bei Midnights Freundin und Kollegin sowie bei dem Polizisten Ruskin.
Der Schreibstil ist flüssig und dynamisch, und der Perspektivwechsel zwischen den Figuren sorgt für eine konstant spannende Atmosphäre. Der Fall entwickelt sich schlüssig und hält den Leser durchgehend in Atem, auch wenn die detaillierten Beschreibungen der Morde nichts für Zartbesaitete sind.
Insgesamt ist "The Killer Profile" ein fesselnder Thriller mit einer brisanten und aktuellen Thematik.