Ein sensibles Liebesdrama mit authentischer Autismus-Darstellung, das Herz und Verstand anspricht. Langsam, intensiv und berührend.
Das Cover gefällt mir gut und harmoniert perfekt mit dem ersten Band der Reihe. Der Schreibstil hat mir - wie schon im ersten Band - gut gefallen und lässt sich flüssig lesen.Diesmal ist der männliche Protagonist, Khai, Autist, was eine interessante Ergänzung zum ersten Band darstellt, in dem die weibliche Hauptfigur autistisch war. Obwohl sich Autismus bei jedem Menschen anders äußert, gibt es Ähnlichkeiten zwischen Khai und Stella, aber auch starke Unterschiede, was die beiden Figuren facettenreich macht.Die Ausgangssituation, in der Esme und Khai aufeinandertreffen, wirkte auf mich befremdlich: Dass eine Mutter in ein fremdes Land reist, um eine Frau für ihren Sohn zu finden und sie dann sogar bezahlt, um in die USA zu kommen und ihren Sohn zu umwerben, fühlte sich ungewöhnlich an. Dennoch entfaltet sich eine sensible Beziehung zwischen den beiden, da Esme Khai mit Geduld begegnet und er in ihr jemanden findet, der ihm hilft, seine Umgebung besser zu verstehen.Esmes Unsicherheit in einem fremden Land, fernab ihrer Tochter und von Erwartungen erdrückt, wurde eindrucksvoll geschildert. Die Autorin hat es gut geschafft, ihre innere Zerrissenheit darzustellen, und ich konnte ihre Beweggründe und ihren Wunsch nach einem besseren Leben gut nachvollziehen.Auch dieses Buch habe ich als Hörbuch gehört, und die Stimme von Christiane Marx hat mir wieder sehr gefallen. Ihre Erzählweise brachte die Figuren und ihre Emotionen schön zur Geltung.Die langsame Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen Khai und Esme fand ich realistisch und gut umgesetzt. Band 1 konnte mich nicht vollständig überzeugen, doch dieser zweite Band hat mir bereits besser gefallen - auch wenn das Buch insgesamt noch nicht ganz an meine Erwartungen heranreichte.