Die bekannte Düsseldorfer Wirtin Melli Franck wird in ihrem Lokal tot aufgefunden. Der Leiter der Mordkommission Vincent Che Veih übernimmt die Ermittlungen. Völlig unklar ist zunächst ein Mordmotiv. Melli Franck war ein eher unbeschriebenes Blatt und so liegt zunächst die Vermutung nahe, es könnte es um eine Zufallstat gehandelt haben. Schnell jedoch ergeben sich Hinweise, die doch eher auf einen geplanten Mord hindeuten. Spuren führen sowohl ins Drogenmilieu als auch in die rechte Szene. Und so gewinnt der Fall eine ungeahnte Brisanz. Gegen Vincent, der im Rahmen einer Demo gegen Rechts, an der er als Privatmensch teilgenommen hatte, in eine Rangelei geraten war, wird ebenfalls ermittelt. Was mit einem relativ harmlos anmutenden Mord beginnt, wächst sich in Vincent Che Veihs drittem Fall zu einer komplizierten und vielschichtigen Ermittlung aus. Drogen, Politik, die Diskussion, wie sich Beamte in der Öffentlichkeit zu verhalten haben vor dem Hintergrund einer Mordserie, die bereits aufgeklärt schien. Für die Ermittler geht es hart zur Sache und für Vincent wird klar, welche seiner Kollegen wirklich hinter ihm stehen und welche eigene Ziele verfolgen. Die Situation ist vertrackt. Doch der Kommissar lässt sich nicht beirren und fährt mit seinen Nachforschungen zur Aufklärung des Mordes und der weiteren Umstände fort. Je tiefer er dabei vordringt, desto unglaublicher und gerade deswegen glaubhafter wird das, was er herausfindet.Puh, man zweifelt ja schon so manches Mal an den Vorgängen in diesem Staat. Hin und wieder kommt sogar der Gedanke, mit den Machenschaften des Staates ist es ähnlich wie mit den Packungsbeilagen der Medikamente. Je weniger man liest, desto besser, schließlich soll es ja helfen. Und so ist man hin und her gerissen zwischen dem Bedürfnis zu wissen und dem Wunsch, den Kopf in den Sand zu stecken. Schließlich enden viele Dinge, die in der Öffentlichkeit diskutiert werden, mit strengeren Gesetzen und mehr Einfluss für den Staat. Da sollte es aber irgendwann eine Grenze geben. Gerade gegen den Rechtsextremismus müsste viel stärker vorgegangen werden. Natürlich sind auch andere Krawalle zu verfolgen, doch wirken diese im Vergleich harmloser. Beinahe könnte man befürchten, wir seien sie nie richtig losgeworden. Und so kann es nur eine Aufgabe sein, immer wieder zu mahnen, zu verfolgen und gewissen Entwicklungen möglichst früh entgegen zu treten. Gerade in der heutigen Zeit, in der Wahlen oder Abstimmungen mitunter sehr eigenartig ausgehen, wollen wir unsere Freiheit und Demokratie behalten, vielleicht sogar den Glauben an den Staat. Wenn dann im Rahmen einer einfachen Mordermittlung ordentlich aufgerüttelt wird und etliche Fragezeichen im Denkapparat erzeugt wurden, kann das Fazit nur lauten: äußerst lesenswert.4,5 Sterne