Eine Kakerlake verwandelt sich in einen Menschen. Aber nicht in irgendeinen. Er wird der Premierminister von Großbritannien, Jim Sams. Sams will es allen zeigen und eine neue Wirtschaftsform durchsetzen, die es so auf der Welt noch nicht gegeben hat.In Anlehnung an Kafkas Verwandlung dreht McEwan die Verwandlung um: Die Kakerlake wird zum Mensch. Doch dabei bleibt es nicht. Denn einige Kakerlaken sind zu Menschen geworden und bestimmen nun als Schwarmintelligenz das britische politische Geschehen. Dabei scheint der Bezug zu Boris Johnson, dem Brexit und anderen politischen Gegebenheiten klar im Vordergrund zu stehen.So weit so gut. Leider fehlte es mir im Buch ein bisschen an einem nachvollziehbaren Plot. Zwar fängt McEwan das politische Leben gut ein und zeigt auch die rauen Seiten des Geschäfts, doch der Reservalismus - als Brexit-Metapher - ist einfach zu absurd, und wahrscheinlich will McEwan genau das erreichen. Doch für mich zündet die Idee nicht, weil der Vergleich an sich hinkt. Es ist eben eine Sache aus einer Handelsgemeinschaft auszusteigen, aber eine ganz andere, wirtschaftliche Grundannahmen komplett ins Gegenteil zu verdrehen. Und so bleibt das Buch eine merkwürdiger Versuch die politischen und wirtschaftlichen Begebenheiten des Brexits ins satirische zu ziehen. Und das geht für mich leider nicht auf.Fazit: Ein Versuch britische Politik satirisch vorzuführen, der aber weit hinter meinen Erwartungen zurück geblieben ist. Kann man lesen, muss man aber sicher nicht.