Selbst nun endgültig im Ruhestand löst John Rebus noch die schwierigsten Fälle
Dieser 20. Band Rankins mit dem Edinburgher Ermittler John Rebus erschien 2015 mit dem Originaltitel "Even Dogs in the Wild". Der ehemalige Lord Advocate wird erschlagen und auf Cafferty wird geschossen. Beide haben vorher eine Botschaft erhalten, die ihre Tötung ankündigte. Siobhan Clarke und Malcolm Fox reaktivieren den Polizeirentner John Rebus, weil Cafferty nur mit ihm zu reden bereit ist. Tatsächlich gestaltet sich der Fall dann so, dass Rebus Hilfe benötigt wird. Die Handlung erstreckt sich, wie so ähnlich oft bei Rankins Rebus Romanen über zehn Tage.Caffertys strikt ablehnendes Verhalten gegenüber Siobhan Clarke zu Beginn des Romans ist überraschend, denn in den vorherigen Bänden hat er sich doch eher darum bemüht, ein auskömmliches, wenn nicht gar freundschaftliches Verhältnis zu ihr aufzubauen. Dass Clarke sich genötigt sieht, den Rentner Rebus einzuschalten, ist zumindest bei Kenntnis der vorherigen Bände nicht wirklich konsistent.In diesem Band erleben wir den Beginn einer Freundschaft zwischen den als Gegnern gestarteten John Rebus und Malcolm Fox und selbst Cafferty und Rebus pflegen diesmal einen Umgang miteinander, den man als echte Zusammenarbeit bezeichnen kann, zumal sie sich einmal in der Bewertung eines Verbrechens einig sind.Fast klammheimlich wird Rebus in diesem Band zum Großvater gemacht (Goldmann Tb, 1. Aufl. Januar 2018, S. 338). Später im Buch wird die Enkelin dem Leser vorgestellt (ebd., S. 373ff).Die Qualitäten von Ian Rankin als Erzähler sind oft und von vielen gewürdigt worden. Auch dieser Roman ist ein Beispiel dafür, wie es gelingen kann, verschiedene Fälle nebeneinander in einem Krimi unterzubringen und dabei weder den Überblick, noch den roten Faden zu verlieren. Die logische Verknüpfung unterschiedlicher Sachverhalte zu einem logischen und sinnvollen Ganzen ist eine der großen Stärken des Autors, wie er in diesem Roman einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellt. Einzig die Idee, einen jungen Mann entkommen zu lassen, indem er sich erfolgreich tot stellt, erscheint mir doch ein bisschen arg weit hergeholt. Vier Sterne.