Der Ich-Erzähler, György Köves, wird mit 14 Jahren nach Auschwitz und danach nach Buchenwald deportiert. Der Roman ist konsequent aus der Sicht des Jungen ohne Einbezug von Nachwissen, gänzlich ohne Empörung geschrieben.Er hat sich nicht widersetzt, schon gar nicht kollaboriert, er hat einfach "einen Schritt nach dem anderen gemacht". "... und ich weiss wohl, dass ich jeden Gesichtspunkt gelten lasse, um den Preis, dass ich leben darf". Darin unterscheidet er sich nicht von den Zurückgebliebenen in Budapest, die sich aber nach seiner Rückkehr selbst als Opfer fühlen, ihn nicht verstehen wollen, sich gar über ihn empören."... nur war es nicht einfach so, dass die Dinge "kamen", wir sind auch gegangen. Nur jetzt wirkt alles so fertig, so abgeschlossen, unveränderlich, endgültig, so ungeheuer schnell und so fürchterlich verschwommen, so, als sei es "gekommen": nur jetzt, wenn wir es im Nachhinein, von hinten her sehen. Und, freilich, auch wenn wir das Schicksal schon im voraus kennen. Dann bleibt uns, in der Tat, nur noch die einleuchtende Erkenntnis, wie die Zeit vergeht".(Gespräch mit Steiner und Fleischmann Kapitel 9 Roman eines Schicksallosen)Ein ausserordentlicher Roman über jemanden, der in Gefangenschaft gerät, seine Anständigkeit während der Gefangenschaft mit aller Kraft zu bewahren versucht und nach seiner Rückkehr unverstanden bleibt. Nie habe ich etwas Bewegenderes, Authentischeres und Nachvollziehbareres zu diesem Thema gelesen.