Rien ne va plus - es gibt kein Zurück und alle Wege stehen offen:
Ostdeutsche Provinz, Januar 1990. Enrico Türmer, Theatermann und
heimlicher Schriftsteller, kehrt der Kunst den Rücken und heuert bei
einer neu gegründeten Zeitung an. Scheinbar erlöst vom Zwang, die Welt
zu beschreiben, stürzt Türmer sich ins tätige Leben. Unter der Leitung
seines Mephisto, des allgegenwärtigen Clemens von Barrista, entwickelt
der Schöngeist einen ungeahnten Aufstiegswillen ... Von dieser
Lebenswende in Zeiten des Umbruchs erzählen die Briefe Enrico Türmers,
geschrieben im ersten Halbjahr 1990 an seine drei Lieben - an die
Schwester Vera, den Jugendfreund Johann und an Nicoletta, die
Unerreichbare. Während er den Kapitalismus für sich entdeckt und von den
Abenteuern des Geschäftsmannes berichtet, trägt er die Schichten seines
bisherigen Lebens ab. Dabei entsteht, wovon Türmer so lange geträumt
hat: Der Roman seines Lebens, in dessen Facetten sich die Zeitgeschichte
bricht und spiegelt. So wird die widersprüchliche Gestalt Türmers zur
Allegorie für die Fragwürdigkeit der alten, aber auch der neuen Leben.
In seinem lang erwarteten neuen Roman erweist sich Ingo Schulze wiederum
als großer Erzähler, der es auf unnachahmliche Weise versteht, den
Irrwitz der so genannten Wendezeit heraufzubeschwören. Als Chronist der
jüngsten deutschen Geschichte gelingt ihm das Panorama des
Weltenwechsels 1989/90 - der Geburtsstunde unserer heutigen Welt.