«Was Verdi für die Musik, ist dieser Autor für Italiens Literatur.» Lothar Müller
Erzählt wird in diesem epochalen Historienroman die bewegende Lebensgeschichte eines Italieners - von ihm selbst. Carlo Altoviti, ein Herr von über achtzig Jahren, lädt ein, Rückschau auf sein Leben zu halten, das abenteuerlicher kaum verlaufen hätte können: von der Geburt im Jahre 1775 und der Kindheit auf Schloss von Fratta im Friaul über seine Lehrjahre in die Republik Venedig, den gesellschaftlichen Aufstieg, seine Erziehung zum Gentiluomo in der Schule des Lebens, bis zum couragierten Kämpfer um Recht und Freiheit in den napoleonischen Kriegen . . . Der überzeugte Republikaner und Familienvater hat alle Höhen und Tiefen erlebt, die einem Menschen vergönnt sein können. Dass er sich inmitten aller Schicksalsschläge seine Zuversicht und Heiterkeit bewahrt hat, macht diesen großen italienischen Roman zu einem überaus bewegenden Zeugnis tiefer Humanität.
Ippolito Nievos Bekenntnisse eines Italieners, von Barbara Kleiner famos ins Deutsche übersetzt, sind ein Denkmal jener entscheidenden Epoche des Umbruchs und der Klärung, ihrer Grausamkeit wie ihrer Grandezza. Der Autor beschwört ein vereintes, republikanisches Italien herbei - in einer wunderbar klaren, farbigen Sprache, wie sie seiner Vorstellung einer volkstümlichen Literatur entspricht, und im kunstvollen Verschränken verschiedenster Perspektiven. Der Geniestreich eines begnadeten Erzählers und ein historisches Großpanorama ohnegleichen: «das Gegenstück zum Gattopardo» (Lothar Müller).