Nette Historiengeschichte mit kleiner Krimibeilage
Das trifft auch auf Jakub, den Müllerburschen aus Böhmen zu und solandet er in der Lausitz. Land und Leute gefallen ihm ganz gut und vor allem die junge Schankmagd Mathilde. Jakub findet nicht nur schnell Arbeit und Unterkunft in der Mühle am Ort, sondern auch Anklang bei Mathilde, aber das dauert etwas länger.Mathilde hat zwar noch einen zweiten, eher heimlichen Verehrer(Clemmens Waldeck, den ortsansässigen Arzt), aber da Jakub offensiver vorgeht, kommt er ihm zuvor und bändelt dannrecht heftig mit Mathilde an.Der Doktor ist aber ganz gut mit der gräflichen Familie beschäftigt, vor allem mit Josefine, der jungen Frau des Grafen Adrian.Und zwischendrin verlieren drei junge Mädchen aus dem Ort ihr Leben. In der dörflichen Gemeinschaft geht man von Selbstmord aus, aber irgendwann wird der Doktor stutzig und ermitteltzusammen mit Mathilde und Jakub."Die Lausitzer Musen" haben mir eigentlich ganz gut gefallen. DieAutorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Alles ist rechteindrücklich beschrieben, so dass die Zeit, das Leben damals, Land und Leute gut vorstellbar sind, man ist so richtig mittendrin.Auch die Darstellung der einzelnen Stände fand ich recht gelungen. Man war dabei, wenn Mathilde nach getaner Arbeit mit schmerzenden Füssen in ihr Bett sank, wenn Josefine sich verzweifelt ihren Puppen widmete, weil ihr Gatte mal wieder im gräflichen Selbstmitleid badete. Zusammen mit dem Doktor verdrehte man heimlich die Augen, über die gräflichen Spinnereien und Marotten. Man durfte mitbekommen, wie Jakub und Mathilde sich annäherten. Und man durfte einem Mord und einer Exhumierung beiwohnen. All diese Kleinigkeiten sorgen für ein buntes Bild und ein anschauliches Leseerlebnis.Allerdings war das Buch für mich war kein Kriminalroman. Dazu plätscherte alles dann zu gemächlich dahin. Mir fehlte einfach dieser "rote Spannungsfaden", der sich doch durch einen Krimi ziehen sollte. Der Einstieg in die Kriminalgeschichte und die Ermittlungen erfolgte für mich zu spät und die Neugierde in Bezug darauf, wer denn nun der Mörder ist, wurde bei mir nicht geweckt. Ich war eher daran interessiert, wie es mit den Protagonisten weiterging. Das allerdings hätte mich nicht so sehr gestört, die Geschichte ist ja nett und kurzweilig zu lesen.Mein Hauptkritikpunkt ist aber die Handlung auf den letzten 100 Seiten, bzw. die für mich nicht nachzuvollziehenden Handlungsweisen einiger Personen. Auch wirkte am Ende vieles recht überstürzt. Doch darüber sollte sich jeder selbst seine Meinung bilden, Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.Ich würde das Buch mit 3,5 Sternen bewerten. Da das nicht funktioniert runde ich auf vier Sterne auf.