Nach ihrem Studium ist Nicole "Nikki" Fairchild gerade von Texas nach Los Angeles gezogen. Neben dem Start in eine Karriere in der IT-Branche erhofft sie sich, endlich ihre Vergangenheit hinter sich lassen zu können. Der Selbstmord ihrer Schwester und ihre herrische Mutter, die sie unbedingt zu einer Schönheitskönigin trimmen wollte, führten dazu, dass sie sich lange Zeit ritzte. Auf einer Vernissage begegnet sie dem ehemaligen Tennisstar und Selfmademan Damien Stark, den sie schon lange kennenlernen wollte. Da ihr neuer Chef ihm eine Anwendung verkaufen möchte, treffen sie sich bald wieder. Das Geschäft platzt jedoch, und Nikki wird, obwohl sie keine Schuld trägt, gefeuert. Noch bevor sie sich richtig bei ihrer Mitbewohnerin Jamie und ihrem besten Freund Ollie ausweinen kann, erhält sie ein unmoralisches Angebot: Damien bietet ihr eine Million Dollar für ein Aktporträt von ihr - und wenn er sie für eine Woche besitzen darf.J. Kenner, die bereits als Julie Kenner und J.K. Beck auf eine beachtliche Backlist zurückblicken konnte und sich vor allem mit Paranormals einen Namen gemacht hatte, strebte mit ihrer "Stark Saga" über die leidenschaftliche Beziehung zwischen Damien und Nikki auch den Durchbruch im Genre der erotischen Liebesromane an. Die Zeit war 2013 günstig nach den Erfolgen von EL James und Sylvia Day. Die Konkurrenz war zwar groß, trotzdem landete sie einen Treffer. Dabei ist der erste Teil zumindest nicht vollends "befriedigend", was aber keineswegs an den Sexszenen liegt. Die Konstellation der verletzlichen Heldin, die Erfüllung darin findet, die Kontrolle abzugeben und sich dem düster-charismatischen Helden auszuliefern, und doch immer wieder hadert, bedient die Autorin gekonnt. Aber während die Probleme der Ich-Erzählerin realistisch rüberkommen und unter die Haut gehen, wirken die des Helden, der gleich mehrere dunkle Geheimnisse mit sich herumschleppt, noch etwas konstruiert. Dennoch macht der Roman Lust auf mehr. (TD)