Meine Rezensionen findet ihr auch aufhttps://mrspaperlove.blogspot.comDer Einstieg in das Buch hat mir überraschend gut gefallen, denn man wird direkt in die Handlung einer bedrohlichen Zukunft hineingeworfen, in der Mensch und Androiden gemeinsam auf der Erde leben. Der Fokus liegt dabei auf Protagonistin Eve, die nach einem Roboterkampf auf sich aufmerksam macht und einige Ereignisse ins Rollen bringt, die ihr Leben in Gefahr bringen.Kurz nach dem Roboterkampf tauchen nämlich etliche Androiden bei ihr auf, die sie und ihre Familie und Freund:innen umbringen will. In ihrem Überlebenskampf trifft sie auf den Androiden Ezekiel, der bei ihr Erinnerungen wach werden lässt, die ihr aufzeigen, dass sie eigentlich gar nicht die ist, für die sie sich immer gehalten hat...Am Anfang war ich Feuer und Flamme für das Buch, denn ich mochte das rasante Erzähltempo und die vielen Actionszenen, die mich beim Lesen direkt mitgerissen haben, obwohl mir eigentlich noch das nötige Hintergrundwissen gefehlt hat, warum gerade eine Horde Androiden versucht unsere Protagonistin umzubringen. Ein solches Tempo hätte ich Kristoff nicht zugetraut, nachdem ich eines seiner anderen Bücher abgebrochen habe, weil es sich so unendlich langatmig gelesen hat. Das war hier zunächst definitiv nicht der Fall und hat mir Hoffnung gemacht, dass Lifelike ein Buch sein könnte, dass mir gefallen könnte.Nur leider hat der Autor dieses Buch in mehrere Abschnitte unterteilt, die sich allesamt wie unterschiedliche Akte eines Theaterstücks lesen und dabei nicht nur verschiedene Schauplätze beinhalten, sondern auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten erzählt werden, sodass der Plot nicht gradlinig verläuft.Das wäre im Grunde nicht mal schlimm, aber nach dem rasanten ersten Abschnitt, drosselt Kristoff das Erzähltempo des Buches plötzlich massiv und erzählt im zweiten Abschnitt erst einmal die ganze Vorgeschichte von Eve, der erklären soll, wer sie eigentlich wirklich ist. Dieser abrupte Wechsel des Tempos habe ich als sehr ungünstig empfunden, und es war für meinen Geschmack viel zu viel Infodump, den der Autor in diesen zweiten Abschnitt gepackt hat. Man könnte fast sagen, dass er darin Evies gesamtes vorheriger Leben zusammenfasst, mit dem er eigentlich auch ein ganzes Prequel oder einen ganzen eigenständigen Band mit ihrer Vorgeschichte hätte füllen können. Schade fand ich auch, dass nahezu keine Fragen offen gelassen werden, sondern Kristoff wirklich gefühlt jedes Geheimnis um Evies Vergangenheit lüftet, das man sicher auch geschickter in die Handlung hätte einfliessen lassen können, ohne direkt alles auf einmal zu enthüllen.Nachdem man diesen Abschnitt überstanden hat, geht Evies Mission in der Gegenwart weiter, die nun weiss, wer sie wirklich ist und nach dem Kampf gegen die Androiden flüchten musste, bei dem sie gemeinsam mit Ezekiel vom Rest ihrer Familie und ihrer besten Freundin getrennt wurde und diese nun wiederfinden muss.Obwohl ich froh war, dass der Plot wieder voranging, kehrt der Autor jedoch nicht zum anfänglichen Erzähltempo zurück und ich hatte den Eindruck, dass die Handlung indessen viel träger verläuft, als der am Anfang des Buches.Mit zunehmendem Storyfortlauf wird auch Ezekiels Beziehung zu Eve erläutert und obschon eine Beziehung zwischen den beiden grundsätzlich Potenzial hätte, interessant zu sein, wird ihr Wiedersehen so instalovemässig beschrieben, dass für mich die gegenseitigen Gefühle absolut nicht spürbar waren und ich vor lauter Kitsch manchmal am liebsten die Augen verdreht hätte.Irgendwann hat mich der Wechsel des Erzähltempos so frustriert, dass ich immer mehr mein Interesse für den Plot verloren habe, der stellenweise vor sich hingeplätschert hat. Ich habe die restlichen Abschnitte dann nur noch quer gelesen. Am Schluss wartet zwar noch einmal eine überraschende Enthüllung auf uns Leser:innen, aber bis dahin hatte mich die Story leider schon verloren, sodass ich die Reihe nicht mehr fortsetzen werde.Fazit:Lifelike hätte ein grossartiges Buch werden können und beginnt auch mit einem starken, actiongeladenen Einstieg, der neugierig auf mehr macht. Leider gelingt es dem Autor dann nicht, dieses Niveau aufrechtzuerhalten und er drosselt das Erzähltempo durch eine Ladung an Hintergrundwissen, die nicht nur die Spannung herausgenommen hat, sondern in der Menge für meinen Geschmack auch zu viel war. Der weitere Storyverlauf konnte mich dann bedauerlicherweise nicht mehr packen und auch der Insta-Liebesplot wirkte auf mich kitschig und unglaubwürdig, sodass mich das Buch dann irgendwann verloren hat. Ich kann aufgrund der vielen Kritikpunkte letztendlich nur 2.5 Sterne vergeben und werde auch keine weiteren Bücher des Autors mehr lesen, da mir sein Erzählstil einfach nicht zusagt.