Als großer Elsass- Fan und besonders von Colmar angetan, habe ich mich sehr über dieses Buch gefreut, bin aber leider nicht wirklich davon überzeugt.
Es ist mein erster Band der Reihe, aber ich denke, dass dies eine der Reihen ist, bei denen man kein Vorwissen braucht. Ich konnte den beiden Fällen, denn es sind tatsächlich zwei Fälle, problemlos folgen. Da ich die Gegend gut kenne, habe ich mich auch gleich zuhause gefühlt und fühlte mich im Setting sehr wohl. Die Protagonisten sind auch sehr gut ausgearbeitet. Hier merkt man einfach, dass sich der Autor schon lange mit ihnen beschäftigt. Besonders die Herbergsmutter Clotilde hat es mir sehr angetan und ich war hocherfreut, als ich am Ende des Buches Koch- und Backrezepte vorgefunden habe.
Der erste Fall, der Mord beim Klassentreffen hat mir auch gut gefallen. Er wirkte ein wenig konstruiert, aber ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt und schwankte zwischen 4 und sogar 5 Sternen, schon allein, weil er mich ans Elsass erinnert hat. Man konnte schön miträtseln und ich fand ihn auch wirklich gelungen. Jedoch habe ich mich schnell gefragt, warum das Buch noch einige Seiten hat, wenn doch der Fall so gut wie gelöst war. Nun ja, es folgte noch ein weiterer Fall, eine kleine Zugabe, die, meiner Meinung nach, dem Buch aber absolut geschadet hat. Dem zweiten Fall fehlte es absolut an Charme und ich hatte leider das Gefühl, als müsste der Autor eine gewisse Seitenzahl erfüllen und schnell noch einen Fall anhängen. Schade, wirklich schade.
Da ich den ersten Fall wirklich gelungen fand, werde ich noch weitere Bücher der Reihe lesen und dann entscheiden, ob ich sie weiterempfehlen kann. Ich hoffe es aber sehr, denn der erste Fall des Buches zeigte großes Potential.