Nach dem Tod der Großmutter, einer passionierten Bäckerin, die zusammen mit ihrem Mann ein kleines Backcafe betrieb, steht die Zukunft des Lädchens in den Sternen. Eigentlich sollten die Enkelinnen bald übernehmen, da dem Großvater langsam die Kräfte ausgehen, doch durch finanzielle Misswirtschaft droht die baldige Pleite. Zudem hat der Besitzer des gepachteten Ladens die Miete erhöht, so dass die Familie die Schließung ihres Familienbetriebs plant.Besonders hart trifft diese Entscheidung die alleinerziehende Noelle, denn ihr wurde bereits der Job gekündigt und so hat sie jetzt keinen Plan B mehr in petto.Als sie von einer gutbezahlten Stelle als Gesellschafterin für einen alten Mann erfährt, nimmt sie daher gerne an. Ahnt jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es sich bei dem Mann um den Großvater des Vermieters der Bäckerei handelt. Erschwerend kommt dazu, dass der Enkel des Mannes, Alexander, ein äußerst interessanter Mann ist und so verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Selbst Noelles kleiner Sohn Lucas baut schnell eine Freundschaft zu Alexander auf und so könnte dem Glück eigentlich nichts im Wege stehen. Eigentlich, denn er plant schon bald einen beruflichen und örtlichen Wechsel. Dazu hasst Alexander seinen Großvater und will möglichst bald aus dem Haus seiner Großeltern ausziehen. Kann es Noelle gelingen, die beiden sturen Männer zu versöhnen? Ich lese sehr gerne in der Weihnachtszeit, die passende Lektüre, allerdings sollte sie nicht zu schwülstig geraten sein. Von Jenny Hale hatte ich bereits zuvor eine Christmas Romance geschmökert, die eich eigentlich sehr nett und warmherzig geschrieben empfand.Daher griff ich auch sogleich zu, als ich "Weihnachtswünsche sind wie Schneeflocken" auf dem Remittendentisch eines Buchladens liegen sah.Im Nachhinein betrachtet, wäre es auch nicht schade drum gewesen, wenn ich den Roman liegen gelassen hätte, da die Autorin, meiner Meinung nach, hier eine Story zusammengeschustert hat, die ziemlich unglaubwürdig wirkt.Dazu ist die Romanheldin eine Frau, die sehr unreif agiert und ziellos durchs Leben streift; sich eher von außen in die ein oder andere Richtung treiben lässt. Das wäre vielleicht noch verständlich, wenn es sich hier um ein junges Mädchen handeln würde, immerhin ist sie aber eine erwachsene Frau mit Kind. Noelle mochte ich daher nicht so wirklich, aber vor allem kann sie die Story nicht allein tragen, weil sie zu uninteressant ist und die Nebenfiguren dermaßen blass wirken, dass sich bei mir schnell Langeweile beim Lesen einstellte. Die Nebenhandlung, in der es darum geht dass ein Familiengeheimnis gelüftet werden muss, sorgt zwar für unterhaltsamere Momente, doch ist das Geheimnis im Grunde schnell zu durchschauen und der Romancefaktor ist ebenfalls überschaubar. Der Roman wirkt, so leid es mir tut, wie eine trockene Verlagsauftragsarbeit, in der diverse weihnachtliche Eckpunkte abgearbeitet und lieblos zusammengefügt werden. Gerade was den zwischenmenschlichen Bereich angeht, wird der Leser enttäuscht. Es fehlen tiefsinnige, berührende Dialoge und die Sache mit der dementen alten Dame im Heim, die dorthin einfach abgeschoben wurde, behagte mir so gar nicht. Könnte ein steinreicher Mann mit eigenem Haus nicht einfach eine Pflegekraft für seine angeblich große Liebe leisten?So vergebe ich lediglich für den, wieder einmal, eingängigen Schreibstil der Autorin drei von fünf Bewertungspunkten.