ZumInhalt: Erst verdunkelt sie dein Herz, dann die ganze Welt?Adam Eli hat seine Chance genutzt: Er ist erfolgreicher Ghostwriter, tut alles, um seine kriminelle Jugend vergessen zu machen. Eines verbindet ihn noch mit seinem alten Leben: Seine große Liebe Willenja. Die letzte Begegnung liegt lange zurück, bis heute weiß er nicht, ob sie es war, die ihn damals verriet.Antwort darauf verspricht der Internettycoon Balthus - wenn Adam sich an der Suche nach Willenja beteiligt. Denn die junge Frau hat den Prototyp einer künstlichen Intelligenz gestohlen. Um Geld zu erpressen? Oder vielleicht sogar einen Terroranschlag zu verüben?Eine atemlose Jagd von den Urwäldern Boliviens über Dubai bis Tokio beginnt ¿Über dieAutorin: Jenny-Mai Nuyen wurde 1988 als Tochter deutsch-vietnamesischer Eltern in München geboren. Geschichten schreibt sie, seit sie fünf ist, mit zehn folgte das erste Drehbuch, mit dreizehn ihr erster Roman. Seit ihrem literarischen Debüt «Nijura ¿ das Erbe der Elfenkrone» gilt sie als eine der größten Entdeckungen der letzten Jahre. Nach einem Filmstudium an der New York University lebt Jenny-Mai Nuyen heute in Berlin, studiert Philosophie und widmet sich dem Schreiben.Mein Fazit und meineRezension: Adam Eli ist erfolgreicher Ghostwriter und erleichtert so manchem Studenten das Leben - vor allen Dingen aber die Abgabe von Hausarbeiten. Doch obwohl er sich mit vielerlei Themen beschäftigt, ist er ansonsten doch auf sich allein gestellt: von seiner Familie hat er sich abgewandt, Freunde scheinen nicht vorhanden zu sein. Bis auf die eine Freundin, aus der tatsächlich mehr geworden ist, aber die jetzt einer düsteren Vergangenheit angehört - seiner düsteren und kriminellen Vergangenheit. Und eben diese Freundin ist auch der Grund, warum er eine Zeit lang im Gefängnis gewesen ist: Willenya Curuvija, ein Mädchen mit einer bewegten Vergangenheit und einer geheimnisvollen Zukunft und sie ist verschwunden. Bis zu dem Tag, an dem Adam von einem Internettycoon beauftragt wird, seine einstige große Liebe wiederzufinden, denn diese hat ihm etwas gestohlen, was ihm und auch der Menschheit wichtig ist. Doch was genau möchte er von Will? Und ist Adam bereit sich seiner Vergangenheit und seiner großen Liebe zu stellen? Adam Eli ist das, was wir einen klassischen Einzelgänger nennen - wenn nicht sogar einen Einsiedler. Er wohnt allein in seiner Wohnung mit dem Nötigsten, was er zum Leben braucht und kann sich aufgrund seiner Tätigkeit als Ghostwriter sehr gut selbst versorgen. Doch bereits zu Beginn der Geschichte merkt man, dass ihm etwas schmerzlich auf der Seele brennt und dass er von einer gewissen Frau einfach nicht loskommen kann. Immer wieder schweifen wir Leser gemeinsam mit Adam ab in die Vergangenheit und treffen dort endlich auf den jungen Adam, aber auch auf die ominöse Willenya - ein Mädchen mit einem außergewöhnlichem Namen, aber auch einem außergewöhnlichen Sinn für Humor. Im Laufe der Geschichte erfahren wir bruchstückhaft, was Adam und Will widerfahren ist und was die Beiden letztendlich getrennt hat. Dass sie getrennte Wege gegangen sind, ist dabei nicht Adams Verdienst, sondern der von Will - was mich schon zu der Frage bringt, ob er sie tatsächlich sucht, weil er sie für sich finden möchte (um Antworten zu bekommen) oder aber tatsächlich um des Geldes Willen. Doch auch diese Frage wird schnell geklärt. Willenya selbst ist auch kein unbescholtenes armes Mädchen. Bereits im Kindesalter hat sie ihre leiblichen Eltern gegen sich aufgebracht und tatsächlich bei der Polizei angezeigt - schnell landet sie in einer Pflegefamilie, in der Familie, die sie - auf Geheiß ihrer leiblichen Eltern - bestohlen hat. Ob das wohl gut geht? Tja, mehr oder minder ... denn auch dort ist Will nicht gut aufgehoben. In den Räumen der gutbetuchten Pflegefamilie geschehen so manche Dinge, die ich auch getrost heute noch einem Jugendamt anzeigen würde, wenn ich denn davon Wind bekommen würde. Aber mehr möchte ich darüber nicht verraten, nur so viel: Will ist ein gebrandmarktes Kind und mit jedem weiteren Kapitel versteht man mehr und mehr ihre Beweggründe. Doch was hat es mit dem Auftraggeber, dem Internettycoon, auf sich, der unbedingt an Will heran möchte? Bereits im Klappentext erfährt man, dass diese ihm etwas gestohlen hat und zwar nichts geringeres als eine Künstliche Intelligenz ... bereits hier muss ich erwähnen: ja, ich habe den Klappentext zuvor gelesen, als ich das Buch angefragt habe, aber nicht, als ich es endlich in den Händen hielt und das war auch besser so! Meines Erachtens verrät der Klappentext zu viel von der Geschichte - wenn auch die Hintergründe nach wie vor im Dunklen bleiben. Hier hätte man vielleicht etwas geheimnisvoller formulieren müssen. Denn, hätte ich den Klappentext erneut direkt vor dem Lesebeginn gelesen, hätte ich wohl das Buch nach wenigen Kapiteln zugeklappt und weggelegt. Die Geschichte als solche hat es allerdings wirklich in sich! Wir treffen als Leser nicht nur auf Charaktere, die tiefe Wunden haben und auf kriminelle Vergangenheiten zurückblicken, sondern auch auf Informationen, die so diffus und doch spannend erscheinen, dass man einfach am Ball bleiben muss! Das Buch konnte ich einfach nicht weglegen - ich muss an dieser Stelle wohl nicht erwähnen, dass ich es innerhalb weniger Stunden beendet habe. Auch die darin enthaltenen Themen treffen einfach den Nerv der Zeit, sprechen die immer weiter fortschreitende Digitalisierung der Menschheit an und die aufkeimende Diskrepanz von Abhängigkeit und wahrer Freiheit. Was bedeutet heute schon Freiheit? Die Autorin Jenny-Mai Nuyen war mir zuvor nicht bekannt, obwohl diese schon einige Bücher veröffentlicht hat (wie ich recherchiert habe). Als Mädchen aus dem 1988er Jahrgang kann sie nicht nur geschickt mit den Themen der heutigen Zeit umgehen, sondern hat auch noch einen großen Sprachgebrauch, der weder langweilig noch eintönig daherkommt. Wenn ihr also einen Thriller lesen wollt, der euch tatsächlich von Anfang bis Ende in Atem hält, dann empfehle ich dieses Buch - nur lasst vorher den Klappentext außer acht ...