Trügerische Toskana ist der zweite Krimi von Jens Baumeister um Professor Tiefenthal und Kommissarin Stella Bernucci.
Ich würde diesen Krimi eher bei den Wohlfühlkrimis als bei den kulinarischen Krimis ansiedeln. Es wird zwar lecker gekocht und auch gegessen, am Ende des Buches gibt es auch Rezepte, aber für mich stand der Wohlfühlaspekt im Vordergrund.
Jens Burmeister hat mit seinen Hauptprotagonisten sehr sympathische Figuren geschaffen, ich habe mit Stella und ihrem Professor mitgelitten. Durch seine detailreichen Beschreibungen, auch der Nebenfiguren waren mir die mitwirkenden Personen schnell vertraut. Hin und wieder fand ich einige Szenen fernab der Realität, aber das hat der Lesefreude keinen Abbruch getan und fällt für mich unter dichterische Freiheit, zumal diese Abweichungen für den Fortgang der Geschichte von Bedeutung waren. Die Geschichte war sehr gut konstruiert, es gab die eine oder andere Wendung, der Autor war mit dem Streuen seiner Hinweise allerdings etwas sparsam, ich hätte mir mehr gewünscht. Im letzten Drittel des Buches haben sich die Ereignisse fast überschlagen und es wurde nochmal so richtig spannend. Der Fall wurde bis ins letzte Detail geklärt und es blieben keine Fragen offen.
Die ausführlichen und sehr bildlichen Beschreibungen der Toskana haben mir Lust auf eine Reise dorthin gemacht.
Die Lust aufs Essen kam während der Lektüre auch auf, besonders in dem Teil, als Tiefenthal für Stella kocht. Dieses Rezept werde ich definitiv nachkochen!
Alles in allem ein sehr homogener Krimi, den ich gerne gelesen habe, jetzt bin ich gespannt, wie es mit Stella und Professor Tiefenthal weiter geht. Definitiv ein Krimi mit Wohlfühlfaktor