Inhalt:
Als in Remslingen zuerst ein Hund und anschließend eine Katze aus den Wohnungen ihrer Besitzer verschwinden, stellt Robert Mondrians Mitarbeiter Alfons kurzerhand eigene Ermittlungen an. Beide Tiere waren nach bekannten Ermittlern der Kriminalliteratur benannt. Kein Wundern also, dass kurze Zeit später einer von Alfons beiden Kakadus entführt wird: Sherlock. Alfons und auch Kakadu Watson sind am Boden zerstört. Als dann auch noch der Besitzer eines der Tiere ermordet aufgefunden wird, sieht Ex-Geheimdienstagent und inzwischen Buchhänder Modrian sich gezwungen, sich doch an den Ermittlungen zu beteiligen. Steckt hinter dem Verschwinden der Tiere und dem Mord ein und dieselbe Person? Und wo ist Sherlock?
Meine Meinung:
In Remslingen ist wieder einmal der Teufel los. Beziehungsweise in diesem Fall: der Kakadu verschwunden.
"Sherlock ist ausgeflogen" ist der vierte Teil der Reihe um den Buchhändler und ehemaligen Geheimagenten Robert Mondrian. Auch wenn es sich um eine Reihe handelt und sich die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander weiterentwickeln, sind die Fälle in sich abgeschlossen, sodass die Bücher auch unabhängig von einander und ohne Vorkenntnisse gelesen werden können.
Der Schreibstil des Autors Jürgen Seibold ist gewohnt angenehm und flüssig zu lesen. Bildhaft und mit viel Witz und Humor beschreibt er nicht nur die Ereignisse im fiktiven Remslingen, sondern auch die Bewohner des kleinen Örtchens. Sowohl den Protagonisten Robert Mondrian als auch die übrigen, teilweise recht skurrilen Charaktere hat man als Leser inzwischen sehr lieb gewonnen. Allen voran Roberts Mitarbeiter Alfons, der in den Ermittlungen aufgeht, sich dabei aber leider oftmals etwas tölpelhaft anstellt, sowie dessen Freundin Marie, die aufgrund ihrer Körpergröße meist unterschätzt wird.
Der Plot des Buches ist spannend. Protagonist Robert Mondrian stolpert wieder einmal ungewollt in die Ermittlungen zu einem Mordfall hinein. Dabei fängt dieses Mal eigentlich alles ganz harmlos an... nämlich mit verschwundenen Haustieren. Doch als nicht nur Alfons Kakadu Sherlock entführt wird sondern auch die erste Leiche auftaucht, spitzt sich die Lage zu. Schnell führt die Spur zu einer Gruppe militanter Tierschützer, dank einiger Wendungen bleibt es jedoch bis zum Ende spannend. Die schlussendliche Auflösung konnte mich nicht zu 100% überzeugen. Meiner Meinung nach hätte der Täter das ganze Risiko zum Legen falscher Fährten gar nicht eingehen müssen sondern sich direkt nach dem Mord auch einfach aus dem Staub machen können. Darüber hinaus hoffe ich, dass Polizisten im wahren Leben Details zu laufenden Ermittlungen nicht so bereitwillig an Dritte herausgeben, auch nicht an Freunde. Nichtsdestotrotz ein spannender und humorvoller Krimi, der mich sehr gut unterhalten hat.
Fazit:
Unterhaltsamer und spannender Krimi mit herrlich skurrilem, liebenswertem Personal. Ich freu mich jedes Mal wieder, ins fiktive Remslingen und zu seinen Bewohnern zurückzukehren.