*****
Wenn aus einem unerbittlichen Winter ein ganzes Leben
wird: Schwerverletzt ist der Kanadier John MacLennan auf
die Hilfe der 'wilden' Tschuktschen angewiesen, die ihn in
Sibirien dreißig Tage lang durch die eisige Kälte bis zur
nächsten Krankenstation bringen. Es ist ein beschwerlicher
Weg, der John an seine Grenzen treibt - und das ist erst
der Anfang einer lebensverändernden Erfahrung. Als erster
tschuktschischer Autor ist Juri Rytchëu mit 'Traum im
Polarnebel' ein sprachliches Meisterwerk gelungen, das mit
einem eindringlichen Stil als auch einer außergewöhnlichen
und intensiven Geschichte besticht. Der Roman gewährt
nicht nur interessante Einblicke in das Leben des
indigenen Volks in Sibirien, er entführt auch auf eine
tiefgründige Reise und ein einmaliges Abenteuer, das
unvergesslich bleiben wird. Eine absolute Leseempfehlung!
*****
Von Enmyn, der Tschuktschensiedlung an der Nordostkuste Sibiriens, bis zur nachsten Krankenstation sind es dreiig Tage Fumarsch durch die Polarkalte der Tundra. Dem schwerverletzten und halb ohnmachtigen Kanadier John MacLennan bleibt nichts anderes ubrig, als sich drei "e;wilden und ungewaschenen"e; Tschuktschen anzuvertrauen, die ihn auf einem Hundeschlitten zum rettenden Arzt bringen wollen. Unterwegs befallt ihn der Wundbrand. In letzter Not kann ihm die Schamanin Kelena die Finger beider Hande amputieren und rettet ihm so das Leben. Als er zur Kuste zuruckkehrt, ist sein Schiff, das dort auf ihn warten sollte, langst in See gestochen. Widerwillig und der Verzweiflung nahe, richtet er sich auf einen Winter im eisigsten Winkel Asiens ein. Aus einem Winter wird ein ganzes Leben.