In einem Wäldchen in der Nähe von Bonn werden die Überreste eines menschlichen Skeletts gefunden, die über 20 Jahre alt sind. Daraufhin nimmt sich Kommissar Willi Wipperfürth die ungeklärten Vermisstenfälle vor. Er verfolgt eine Spur und ahnt nicht, welchen Einfluss sein Privatleben auf die Ermittlungen haben wird.Heidrun, eine ehemalige Kollegin Wipperfürths, mit der er einmal liiert war, meldet sich nach Jahren wieder bei ihm. Und ein alter Freund taucht plötzlich auf. Erst gegen Ende wird klar, wie Wipperfürths Privatleben mit seinen Ermittlungen zusammenhängt.Jennys jüngere Schwester Nora ist vor 27 Jahren, nach einem ausgelassenen Abend, spurlos verschwunden. Die beiden Schwestern haben den Bus verpasst. Jenny hatte keine Lust zu warten, bis der nächste Bus kommt, und wollte zu Fuß nach Hause laufen. Sie hatte Nora, die sich geweigert hatte, durch ein dunkles Waldstück zu gehen, allein an der Bushaltestelle warten lassen. Nora kam nie zu Hause an. Jenny macht sich bis heute große Vorwürfe, Nora damals allein gelassen zu haben.Jennys ganzes Glück ist ihr kleiner Sohn Robin. Ihr Mann ist vor ein paar Jahren gestorben und ihren Freund Wolle hatte sie erst vor kurzem verlassen. Eigentlich hatte sie auf ein neues Glück gehofft. Als Staubsaugervertreter war Wolle viel unterwegs, kam aber immer wieder zu Jenny und Robin zurück. In letzter Zeit hatte er sich verändert und sich immer mehr von ihr zurückgezogen.Der Kriminalroman "Das Wäldchen¿ hat mich von Anfang an gefesselt, aber so richtig spannend wurde es erst im letzten Drittel. Die Autorin erzählt parallel über Jennys und Wipperfürths Leben. Sie schildert ausführlich, wie Jenny heute lebt und wie sich das Verschwinden ihrer Schwester auf ihre Familie ausgewirkt hat. Zusätzlich zum Verlauf der Ermittlungen bekommen wir Einblicke in Kommissar Wipperfürths Privatleben. Dazwischen sind Kapitel mit Rückblenden, in denen Nora schildert, was an jenem Abend passiert ist. Der Mörder meldet sich in einigen Kapiteln zu Wort.Der Fall ist komplex angelegt, logisch aufgebaut und überrascht am Schluss mit seiner Auflösung. Abgesehen von Noras Schilderungen des Tathergangs, stehen mehr der psychologische Hintergrund der Tat und ihre Auswirkungen im Mittelpunkt. Letztendlich sind es zufällige Hinweise, die den Fall, nach so langen Jahren, lösen. Dabei spielen die Beichte bei einem Pfarrer und eine Wasserleiche im Rhein eine Rolle.Die Charaktere sind glaubwürdig und authentisch angelegt. Noras Lebensgeschichte zeigt, dass das Leiden der Angehörigen nach einer solchen Tragödie, niemals aufhört."Das Wäldchen¿ ist ein eher leiser Regionalkrimi, der mit gut gefallen und mich überzeugt hat.