Eine Frau, die sich auf ihre Art gewehrt hat. Aber Mord bleibt nun mal Mord.Inhalt: Grete Beier ist die Tochter des Bürgermeisters und verliebt sich in einen so genannten Hallodri. In der weiteren Geschichte gewinnt man durchaus den Eindruck, dass dieser Kerl nur hinter ihrem Geld her ist.Nach dem Aus dieser Beziehung lernt sie einen Ingenieur kennen. Auch hier bändelt sich eine Beziehung an. Doch Grete merkt schnell, dass sie diesen Mann nicht liebt. Es zieht sie wieder zu ihrer ersten Liebe.Grete wird schwanger. Wieder glaubt sie nun, das Ziel einer Ehe mit dem Kindesvater erreicht zu haben. Doch ihre Mutter will den Ingenieur für sie. Der wiederum will ihre Aussteuer und Grete liebt den, der ihr Geld will. Das Kind muss weg, damit wenigstens ein Druckmittel weg ist. Doch dadurch werden die Probleme nur noch größer.Fazit: Das Buch ist ein Stück weit eine Biografie dieser Grete Beier. Zwar wird die Kindheit ausgelassen, aber die Zeit, in der sich Ehe- oder Liebespaare bilden, ist sowieso viel spannender.Das Ganze spielt am Anfang des 20. Jahrhunderts. Eine Zeit, wo man nicht gerade aus Leibe geheiratet hat. Grete lehnt sich in gewisser Weise gegen diese ganzen Zwänge auf. Ihre Liebschaft bringt sie am Ende dann in Teufels Küche. Ich wusste nicht wirklich, ob die mir jetzt leidtun sollte oder ob sie einfach nur dumm war. Sie hat ein sicheres Leben mal massiv aufs Spiel gesetzt.Alles war authentisch geschrieben. Es hat in die Zeit gepasst, in der die Handlung spielte. Die Verstrickungen, die aus der Handlung entstehen, zeihen einen unheimlichen Rattenschwanz nach sich. Ich hatte ein authentisches Kopfkino vor meinem geistigen Auge, was wirklich auch in schwarz/weiß war.Grete Beier war in den Zwängen verzweifelt und hat sich am Ende gewehrt. Mord ist eine Straftat, keine Frage. Aber die Kerle waren schon irgendwo auch selber schuld. Die Frau war ja komplett in Zugzwang ...274 Seiten Gesichte, in einem gut geschriebenen Roman verpackt. Inclusive Familiendrama und später Einsicht.Ob ich das Buch weiterempfehlen kann, da bin ich mir noch nicht mal so sicher. Das Buch kann nur gefallen, wenn das Thema überhaupt interessiert. Von der Story her gibt es aber nichts zu mäkeln. Gut recherchiert und glaubhaft geschrieben.