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Ein bewegendes Meisterwerk über zwei Frauen zur Zeit des
zweiten Weltkriegs - absolut lesenswert!
Mit 'Die Stunde unserer Mütter' ist Katja Maybach nicht
nur ein unheimlich stimmiges und berührendes Buch
gelungen, es ist auch ihr bisher persönlichster Roman. Mit
viel Gefühl lässt sie Familienerinnerungen einfließen, die
dem Werk eine ganz besondere Authentizität verleihen. Die
starken Protagonistinnen werden Ihnen sofort ans Leserherz
wachsen und die fesselnden Hintergründe machen es beinahe
unmöglich, die Lektüre zu unterbrechen. Eine absolute
Empfehlung für den Oktober!
Im Jahr 1940 stehen sich zwei Frauen in Deutschland bei,
die eigentlich kaum unterschiedlicher sein könnten. Ihre
Ehemänner werden als Soldaten in den Krieg berufen, doch
während Maria mit sich ringen muss, um die Ehe mit Werner
aufrecht zu halten, verzweifelt ihre britische Schwägerin
Vivien beinahe an der Trennung von ihrem Mann Philipp. Je
größer die Gefahren rund um die zwei Frauen werden, desto
näher rücken sie zusammen, um gemeinsam zu überleben...
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In ihrem neuen und zugleich persönlichsten Roman "Die Stunde unserer Mütter" erzählt Katja Maybach, inspiriert durch ihre eigene Familiengeschichte, von zwei unterschiedlichen Frauen in den Kriegs- und Schicksalsjahren 1940 bis 1945. Kraftvoll, gefühlsstark und authentisch zeigt dieser Roman den immer schwerer zu bewältigen Alltag, die Bedrohung durch die Gestapo und selbst durch Nachbarn und vermeintliche Freunde, die Hilflosigkeit aber auch den Widerstand gegen den Hass, der sich immer weiter ausbreitet. Doch zugleich erzählt Katja Maybach in "Die Stunde unserer Mütter" auch vom Bewahren der eigenen Menschlichkeit und von der Liebe, die verloren geglaubt ist und dennoch zum Moment der Hoffnung wird. Durch die eingeflochtenen Feldpostbriefe und Tagebuchauszüge von Katja Maybachs eigenem Vater erhält dieser Roman seine besondere Kraft und Wahrhaftigkeit.
Im Mittelpunkt stehen Maria und Vivien, die einander nie besonders sympathisch waren - und jetzt eine Schicksalsgemeinschaft bilden, aus der nach und nach tiefe Freundschaft entsteht.
Dabei sind die beiden Frauen denkbar unterschiedlich: Während Maria, die ihren Mann, den Forstbeamten Werner, gegen den Willen ihrer Familie heiratete, mittlerweile an ihrer Ehe zweifelt, schmerzt die Engländerin Vivien jede Minute der erzwungenen Trennung von ihrem Mann Philipp. Maria ringt bei jedem Feldpostbrief Werners mit sich, die Distanz, die zwischen ihnen entstanden ist, zu durchbrechen und ihm ein paar liebevolle Worte zu schreiben. Vivien dagegen, die nur deshalb in der Kleinstadt vor den Toren Münchens Zuflucht gesucht hat, um ihren Mann, der im Widerstand tätig ist, nicht zu gefährden, wartet nur auf ein Zeichen, um zu ihm zurückzukehren. Während Maria zu ihrer verträumten Tochter Anna nur schwer Zugang findet, sind Vivien und ihre Tochter Antonia einander sehr ähnlich.
Doch je schmerzhafter die täglichen Einschränkungen werden, je näher der Krieg ihnen kommt und je größer die Gefahren von Denunziation und Anfeindungen werden, desto enger rücken die beiden Frauen zusammen . . .