Das Cover ist hervorragend auf den Inhalt abgestimmt. Man sieht Draculas Schloss und über allem eine junge Frau mit einem scharf angespitzten Pflock in der Hand. Der Überlieferung nach kann nur ein Holzpflock, getrieben durch das Herz, einen Vampir unwiderruflich töten.
Die Protagonisten Audrey Rose und Thomas Cresswell reisen im bitterkalten Winter nach Rumänien, um sich auf Draculas ehemaligem Schloss der Aufnahmeprüfung für Europas beste Schule der Gerichtsmedizin zu stellen. Die beiden sind auf dem besten Wege, das perfekte Paar zu werden. Beide sind mit einem brillanten Verstand gesegnet und in beiden lodert die Leidenschaft für ungeklärte Verbrechen. Die Leidenschaft füreinander ist jedoch noch ein ganz zartes Flämmchen, das sich erst noch entwickeln muss.
Unter den Prüflingen geschehen rätselhafte Morde, die nach Vampirart ausgeführt werden. Audrey und Thomas, als aufgeklärte Menschen, wittern sofort, dass hier jemand eine falsche Fährte legt.
Die Autorin schafft es, direkt zu Beginn eine geheimnisvolle Atmosphäre aufzubauen. Ein dunkler Wald, in dem nicht sichtbare Wesen umher zu streifen scheinen, und eine alte Burg, die von Geheimgängen und versteckten Todesfallen durchsetzt ist, bieten schon einmal die richtigen Grundvoraussetzungen. Selbst unsere beiden Wissenschaftler müssen sich immer wieder selbst zur Ordnung rufen, damit sie nicht den alten Volkserzählungen zu viel Glauben schenken.
Dieser Roman, der kurz vor der Jahrhundertwende angesiedelt ist, sorgt für wohlige Gänsehaut und zeichnet zugleich ein schönes Bild des prüden viktorianischen Zeitalter.