Vorneweg muss ich sagen, dass ich die ersten beiden Teile der Skogland Reihe nicht kenne. Da aber klar war, dass man den dritten Teil auch unabhängig lesen kann, habe ich mich an diese Geschichte gewagt.Die Altersempfehlung des Verlages (15) sollte unbedingt ernst genommen werden. Das Buch bezieht sich auf die Anschläge bzw. das Massaker von 2011 auf der Insel Utoya. Es handelt sich hierbei also definitiv nicht um eine heitere unterhaltsame Lektüre sondern definitiv um schwere Kost. Schwere Kost, die ans Herz geht, aber unglaublich wichtig ist. Gerade in der heutigen Zeit, sollte dieses Buch als Mahnmal dienen. Unfassbar schwer zu ertragen sind die Passagen, die geprägt sind von Rechtsradikalität, Aggressivität und Hass gegenüber Personengruppen. Boie schafft es diese Abschnitte extrem authentisch wirken zu lassen, was sie auch so schlimm macht. Zu Beginn hatte ich etwas Schwierigkeiten mich an die fremd klingenden Namen zu gewöhnen. Die Übersicht am Anfang des Buches hilft aber dabei. Relativ schnell war ich sehr gut in der Geschichte drin. Man weiß natürlich auf welches schreckliche Ereignis alles hinausläuft. Trotz allem war ich extrem gefesselt von den Geschehnissen und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Boie hat einen sehr packenden Schreibstil. Sie schafft es eine Balance zu finden, die Grausamkeiten zwar zu beschreiben, aber nicht zu genau, sodass das Buch weiterhin für Jugendliche geeignet ist. Ganz ohne kleine Schwächen kommt das Buch nicht aus. So gibt es Handlungsstränge, die nicht ganz logisch auserzählt sind. Ich kann hier aus Spoilergründen nicht allzu viel dazu sagen, aber einige Stellen hätte es so nicht gebraucht oder kamen zu plötzlich. Auch fehlten teilweise Hintergründe bzw. Beweggründe für das Handeln von Charakteren. Das Ende bleibt etwas offen, sodass es Spielraum für einen weiteren Teil gibt.Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Ich finde es richtig und wichtig, dass es Bücher mit solch schweren Themen gibt und hoffe dass es noch eine breite Masse an Lesern bekommt.