Ich habe das Buch gerade gelesen, und fühle mich ehrlich gesagt nicht ernst genommen bzw belächelt auch etwas verarscht.Ich leide unter Burn-Out und Erschöpfungsdepression und diese Vereinfachungen wie man aus dem Burn-Out kommt, nämlich mit Achtsamkeit und Outsourcing, hat mich doch etwas verletzt. Er stellt dar, als ob alles so einfach wäre, man muss nur diese zwei Dinge beachten und dann wird man gesund. Zudem vertritt er die Meinung, dass alleine das Reduzieren der Arbeitszeit keinen langfristigen Erfolg bringt. Man soll sofort sein Leben um 180 Grad ändern. Das mag vielleicht sein, jedoch frage ich mich, wie komplett erschöpfte Personen dies machen sollen. Ah, Moment. Da gibt es ja noch die Bernhardt-Methode. Mit zig Erfolgsbeispielen von PatientInnen beweihräuchert er sich selbst und zeigt, wie man nur durch anderes Denken einfach wieder innerhalb von Wochen voll und fröhlich im Leben stehen kann.Antidepressiva steht Herr Bernhardt kritisch gegenüber. Da darf sich jeder selbst eine Meinung bilden. Für mich persönlich war die Darstellung wissenschaftlicher Erkenntnisse etwas einseitig. Für mich gibt es ein paar interessante Ansätze und Gedanken, deswegen zwei Sterne. Ansonsten wird mir durch das Buch suggeriert, dass Depressionen und Burn-Out nicht komplex sind und nur mit anderem Denken schnell überwindbar sind.