Der erste Band der Warrior-Trilogie ist ein gut geschriebener Mittelalter-Liebesroman mit einer wendungsreichen Geschichte.
England, 1189. Als Tochter eines Verräters musste Isabel de Lamere viele Jahre in einem Kloster verbringen. Nun soll sie auf Geheiß des auf einem Kreuzzug weilenden König Richard mit einem Adeligen verheiratet werden, damit ihr geerbtes Land nicht den Feinden der Krone zufällt. Auf dem Weg zu ihrem unbekannten Verlobten wird sie jedoch das Opfer einer Brautentführung. Dominic of Droghallow, der mit dem intriganten Prinz John paktiert, hatte seinem Stiefbruder befohlen, Isabel zu ihm zu bringen. Griffin, der als Findelkind von Doms Vater als Sohn angenommen worden war und darum stets dessen Eifersucht zu spüren bekam, befreit Isabel aber wieder aus der Burg, als er die versprochene Belohnung nicht erhält. Die junge Frau hatte Griff schnell erkannt, denn als Kind war sie einst von ihm gerettet worden und seitdem hatte sie sein Medaillon aufbewahrt. Sie kann nicht glauben, wie hartherzig er geworden ist. Doch auf der Flucht vor ihren Verfolgern kommen sie sich wieder näher.Der erste Band der Warrior-Trilogie ist ein gut geschriebener Mittelalter-Liebesroman mit einer wendungsreichen Geschichte, in welcher der männliche Protagonist eine Weile braucht, um das Format eines Helden zu erreichen. Griffin ist ein sehr facettenreicher Charakter, der sich die Sympathie der Leser - und der Heldin - schwer verdienen muss, da er nicht immer untadelig gehandelt hat. Im Laufe der Zeit werden seine Motive klarer, was ihn zwar nicht vollends reinwäscht, aber dazu führt, dass man ihm seine spätere Läuterung abnimmt. Isabel weiß sich in ihrer misslichen Lage zu behaupten, und es ist schön mitzuerleben, wie sie Griffin mit ihrer Liebe auf den richtigen Pfad zurückbringt. Auch sprachlich ist der Roman - oder besser gesagt die Übersetzung - ansprechend und der Epoche angepasst. Und der Schluss macht schon sehr neugierig darauf, wie sich der Held des nächsten Teils schlagen wird. (TD)