Larissa Reissner, geboren 1895, war schon jung berühmt, als Reporterin, Schriftstellerin, Revolutionärin. Trotzki und Gorki bewunderten sie, Pasternak nahm sie zum Vorbild seiner Lara in «Doktor Schiwago». Reissners früher Tod 1926 beflügelte die Legende. Fulminant und unmittelbar schrieb sie über den Russischen Bürgerkrieg, an dem sie selbst als Kommissarin der Wolga-Flotte teilnahm, oder über Afghanistan, wobei sie die klassische Reisereportage mit Weltpolitik kombinierte. Im Herbst 1923 kam sie in die junge Weimarer Republik. Ihre Texte gehören zum Besten, was über das Deutschland der frühen Zwanziger geschrieben wurde.
Steffen Kopetzky, geboren 1971, ist Autor von Romanen, Erzählungen, Hörspielen und Theaterstücken. Sein Roman «Monschau» (2021) stand monatelang auf der «Spiegel»-Bestsellerliste, ebenso wie «Risiko» (2015, Longlist Deutscher Buchpreis). «Propaganda» (2019) war für den Bayerischen Buchpreis nominiert, zuletzt erschien «Damenopfer» (2023). Von 2002 bis 2008 war Kopetzky künstlerischer Leiter der Theater-Biennale Bonn. Er lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt Pfaffenhofen an der Ilm.