"Der Sprung über den eigenen Schatten gelingt leichter, wenn wir ihn für jemand wagen, der Licht in unser Leben bringt." (Ernst Ferstl)
Eva Jansen betreibt in Meeresruh mit Hingabe ihren Dekorationsladen. Gerade jetzt zu Weihnachten ist dieser bestens bestückt mit Ware für die Festtage. Den Eva liebt diese Jahreszeit mit dem ganz besonderen Flair und der Freude auf die Vorweihnachtszeit. Wäre ihr da nicht zufällig der griesgrämige Schotte Gregory Fraser über den Weg gelaufen. Greg ist das genaue Gegenteil von Eva, er ist ein Weihnachtsmuffel. Für ihn gib es nichts Schlimmeres als alles, was Weihnachten ausmacht oder präsentiert. Eva lässt sich aus diesem Grund auf eine Wette mit ihm ein, dass sie ihm die Lust und Freude auf Weihnachten wieder näherbringt. Zugegebenermaßen hat sie nicht Gregs Hartnäckigkeit erwartet und schon gar nicht, dass er so ein großes Geheimnis mit sich herumträgt. Allerdings je länger die beiden Zeit verbringen, desto mehr knistert es zwischen ihnen und das, obwohl Eva in Sachen Liebe eigentlich ein gebranntes Kind ist. ---
Meine Meinung:
Wer kennt ihn nicht, den Grinch, welcher Weihnachten einfach nicht ausstehen kann. Positiv überrascht werde ich von Band vier der Strandkorbzauber-Reihe. Ich hatte nicht mit so einer geheimnisvollen, emotionalen Geschichte gerechnet, die außerdem noch Humor hat. So kann ich gespannt durch Eva und Gregs Wette dann dieses Buch kaum mehr aus der Hand legen. Ohne zu zögern, erstellt Eva ihre persönliche Bucketliste mit allen möglichen Ideen. Gemeinsam mit Greg und Hund Max will sie es schaffen, dass der Zauber jener Jahreszeit und die Feiertage wieder sein Herz berühren. Dabei lässt sich die Autorin recht viel einfallen, was Eva alles mit dem Schotten erleben soll. Vom Besuch im Altenheim, Schlittschuh laufen, Glühwein trinken und natürlich das Schlendern durch den alljährlichen "Strandkorbzauber" gehört alles dazu. Wieder einmal spüre ich beim Lesen die Atmosphäre des Winters im kleinen Ort Meeresruh. Zugegeben, noch mehr liegt dieses Mal Liebe in der Luft. Wäre da nicht eine Situation, die dafür sorgt, dass die ersten Gefühle beinah wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Der warmherzige Schreibstil, die facettenreichen Ideen und die gut durchdachten Charaktere rühren mich fast zu Tränen. Berührend fand ich das Ende, bei dem es fast zum Eklat zwischen den beiden kommt. Die couragiert, energiegeladene und kontaktfreudig Eva fand ich hier wahrlich bezaubernd. Richtiggehend wütend macht mich, dass man sie in ihrer Vergangenheit so verletzt hat. Demgegenüber kommt mir der verschlossene, brummig und skeptische Greg schon irgendwie lustlos und eigenwillig vor. Warum er zu so einem Weihnachtsmuffel wurde, erfährt der Leser erst ganz am Ende, dort wartet obendrein noch ein Geheimnis auf uns. Erheitern ist außerdem wieder einmal in diversen Situationen Rudolf das Schaf. Mit Max dagegen erlebe ich eher einen sehr genügsamer Hund, der nicht so recht zu seinem Herrchen passen will. Von mir gibt es eine Empfehlung und 5 von 5 Sterne.