In diesem im Jahre 1940 in Frankreich spielenden Werk versuchte Lion Feuchtwanger, eine Brücke zwischen Jeanne d' Arc, der "Jungfrau von Orleans" und Retterin Frankreichs, und einer Fünfzehnjährigen in dem von Deutschen besetzten Land zu schlagen. Madame, schwarz und massig, betrachtet Simone eine kleine Zeit durch ihr Lorgnon. Ihr Gesicht verriet, was ihr Mund gleich sprechen würde: "Hochmütig, aufsässig, vorwitzig." Simone hatte sich eingemischt in die Geschäfte ihrer Verwandten. Es war passiert, nachdem sie Schriften über das Leben Jeanne d'Arcs gelesen hatte. Das tat sie oft, abends, vor dem Einschlafen. Diesmal aber war merkwürdiges geschehen. Im Traum hatte ihr toter Vater ihr einen Auftrag erteilt. Sie sollte dem Herrscher Frankreichs zeigen, wer die wirklichen Feinde des Landes sind: die Zweihundert Familien, die bereit waren, mit den Deutschen zu kollaborieren. Noch zweimal wird Simone in die Geschicke ihres Heimatlandes eingreifen. Jedesmal trägt sie dabei ihre dunkelgrünen Hosen; ein Indiz ihrer Aufsässigkeit, jedenfalls in den Augen Madames, der Stiefgroßmutter. Auch Jeanne d'Arc hatte man vorgeworfen, , sie verstoße durch ihre Männerkleider gegen die Gebote der Schrift. Als Onkel Prosper zögert, die Anweisung des Präfekten auszuführen und seinen Fuhrpark zu zerstören, damit er deutschen Truppen nicht in die Hände falle, handelt Simone. Sie zündet das Benzinlager an. Ein privater Racheakt, behaupten Madame und Onkel Prosper wider besseres Wissen, um die Gunst der Einflußreichen nicht zu verlieren und die Firma zu erhalten. - Eine patriotische Tat, wissen die Einwohner von Saint-Martin. Ihre Sympathie wird Simone helfen, die ihr "administrativ" auferlegte Strafe mit Würde zu tragen.
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