Vier Paare und eine Single-Frau feiern Silvester in den schottischen Highlands, in einer abgelegenen Lodge. Die Managerin Heather, der Wildhüter Doug und ein Handwerker kümmern sich um die wohlhabenden, anspruchsvollen Londoner, betreuen ihre In- und Outdoor-Aktionen. Doch dieser Ort hat nicht nur eine finstere Vergangenheit (Whiskeyschmuggel & tragische Gewalt), sondern auch eine unheilvolle Gegenwart: Es gibt Gerüchte über skrupellose Wilderer sowie den sogenannte Highland- Ripper, die in der Gegend ihr Unwesen treiben sollen. Obwohl die Gäste dem kaum Beachtung schenken, wird die Stimmung unter ihnen immer angespannter: Neid, Eifersucht, Scham und Obsession haben zu unterdrücktem Frust, lange gehegtem Groll sowie dunklen Geheimnisse geführt - all das kommt nun häppchenweise ans Licht. Aus subtilen Sticheleien werden greifbare Grausamkeiten und der viele Alkohol macht alles noch schlimmer. Als Doug kurz drauf eine Leiche entdeckt, überschlagen sich die Ereignisse - auch weil heftiger Schneefall die Lodge von der Außenwelt abschneidet. Für Doug und Heather ist das alles sehr persönlich, sehr nervenaufreibend, denn die dramatischen Vorkommnisse triggern traumatische Erfahrungen. Die beiden leben und arbeiten nicht zufällig in der abgeschiedenen Lodge - sie sind vor den bösen Geistern ihrer Vergangenheit geflohen, doch sie sind ihnen gefolgt ... Ihre Dämonen, zusammen mit denen der Gäste, sorgen für Misstrauen und Angst, während alle darauf warten, sodass die Polizei sie erreichen kann. Hier haben alle etwas zu verbergen, niemand ist wie er oder sie scheint ... Das dunkelschwarze Innenleben der Charaktere ist faszinierend verstörend und es wird phänomenal ausdrucksstark beschrieben. Rätselhafte Andeutungen über Animositäten, die zwischen den Figuren herrschen, machen neugierig. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, auf zwei Zeitebenen (kurz vor & kurz nach Silvester), zudem schweifen die Gedanken der Charaktere immer wieder in die Vergangenheit ab, was alles erklärt, sodass die Puzzleteilchen allmählich an ihren Platz fallen. Das Setting bietet den perfekten Rahmen für die beklemmenden Geschehnisse und zum Ende hin (ab ca. dem letzten Drittel) wird die Handlung aufgrund der bedrohlichen Atmosphäre, der vielen Verdächtigen bzw. Motive und schließlich wegen der vielen verschiedenen, entsetzlichen Enthüllungen richtig spannend! Die überraschenden Auflösungen sind atemberaubend und plausibel zugleich!