Julien Sorel will nach oben. Doch die gesellschaftlichen Verhältnisse im Frankreich der Ära nach Napoleon stehen seinem gesellschaftlichen Aufstieg im Roman »Rot und Schwarz« entgegen. Früh lernt Sorel, sich zu verstellen, um weiterzukommen. Er ist glühender Anhänger Napoleons, doch verlangt der Zeitgeist dem ehrgeizigen Karrieristen eine kritische Haltung zu Napoleon ab. Dem Müllersohn steht im Frankreich des 19. Jahrhunderts der Weg in höhere Schichten nur über eine Karriere im Klerus offen. Obwohl Sorel nicht gläubig ist, entscheidet er sich für das Priesteramt. Er taktiert geschickt und steigt auf. Der Bürgermeister seiner Stadt lässt ihn als Hauslehrer für Latein bei sich arbeiten. Nun interessieren sich auch Frauen aus dem Adel für ihn. Sorel genießt das neue Leben, ahnt jedoch, dass seine Reise durch die gesellschaftlichen Schichten immer eine Gratwanderung bleiben wird, von plötzlichem Abstieg bedroht.
Stendhal reflektiert anhand des Hauptcharakters Julien Sorels die französische Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Julien Sorel durchläuft mehrere gesellschaftliche Milieus, deren Eigenheiten Stendhal satirisch offenlegt.
»Rot und Schwarz« erschien erstmals 1830 ist bis heute ein Klassiker der Weltliteratur.