Was sich wie ein gleichermaßen fesselnder und poetischer Roman in Briefen liest, ist in Wahrheit das Kunstwerk eines Lebens. Es handelt sich hier um authentische Briefe, die um die Jahrhundertwende ein junges Mädchen aus reichem Hanseatenhausean eine Freundin schrieb- eine Beichte unter vier Augen -, die erst nach langem Zögern und mit verändertem Namen der Öffentlichkeit übergeben wurden.
Fast ein halbes Jahrhundert hütete Marga ihre Briefe in verschnürten Päckchen, ehe sie den Mut fand, sie wieder zu öffnen und und der Öffentlichkeit übergeben wurden. Diese Briefe sind mit scharfem Blick und treffendem Witz verfasst. Im Mittelpunkt dieser Selbstdarstellung steht der Verzicht auf die große Liebe, ertragen mit großer Noblesse, die an die Haltung Fontanescher Frauengestalten erinnert. Ein menschlich wie kulturgeschichtlich faszinierendes Dokument, von dem Thomas Mann bekannte, dass er es an "mehreren Abenden mit zunehmender Rührung" gelesen habe.