Eigentlich hätte ihre Mutter eine Vorzeigemama sein können - aber deren gestärkte Hemdblusenkleider, Perlenketten und geblümte Schürzen täuschten niemand. Auch die sehr merkwürdigen, durchwegs giftigen Pflanzen in ihrem Suburbia-Vorgarten, liessen vermuten, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Wenn sie in Nöten waren, kamen die Nachbarinnen zwar zu geheimnisvollen Treffen zu ihr, luden sie aber nie zum Tee ein . . . Es gab genug Hinweise, ihre prophetische Warnungen sehr ernstzunehmen - selbst wenn es um den ersten Freund geht . . . Das Leben einer Teenagerin in Kanada in den 1950iger Jahren in der Vorstadt ist schwer genug, auch wenn man keine Mutter hat, die wahrscheinlich eine Hexe ist. Schon der Makel, dass ohne Vater aufzuwachsen hätte gereicht, um als Außenseiterinzu gelten. Aber so wird das, was eine durchscnittliche Pubertät hätte sein können, zu einer Achterbahnfahrt aus Vermutungen und Zweifeln. Als die Tochter irgendwann erwachsen wird und die Behauptungen ihrer Mutter immer haarsträubender werden, beginnt sie, alles in Frage zu stellen, was sie einst für selbstverständlich hielt.