Mit "Die Quellen des Bösen" beschließt Markus Heitz die Reihe um die Rückkehr der Dunklen Zeit. Das Volk wähnt seinen ehemaligen Kabcar ermordet und greift zu den Waffen, um seinen Tod zu rächen. Allerdings tauchen mehr und mehr Berichte über Sichtungen des so sehr geliebten Herrschers in der Bevölkerung auf.Was keiner weiß, ist, dass Lodrik ein Opfer seines machtbesessenen Sohnes Govan wurde. Dieser und seine Schwester Zvatochna streben die absolute Macht über alle Kontinente an. Während Zvatochna dies auf ihre Art und Weise tut, verfällt Govan dem Größenwahn und bildet sich ein, selbst ein Gott zu sein. Auch Nesreca scheint dagegen machtlos und muss ein ums andere Mal zusehen, wie sein Schützling unbedacht impulsive Handlungen begeht.Govan beutet sein Volk mehr und mehr aus, zwingt es zum Krieg, opfert große Teile der Bevölkerung dem Gebrannten Gott Tzulan und erarbeitet mit seiner Schwester Zvatochna Schlachtpläne zum Sieg über das Inselreich Rogogard, das Reich Kensustria im Süden und streckt seine Finger auch nach Kallistron aus.Auch im fernen Kalisstron gehen die Geschehnisse weiter. Lorin wird mehr und mehr von den Dörflern akzeptiert Er verliebt sich und heiratet. Auch Waljakov findet die Liebe seines Lebens, genauso wie die Hellseherin Fatja. Alle haben auf den fremden Kontinent bereits in den vorherigen Romanen Fuß gefasst und neue Freunde und Partner gefunden, welche es jetzt gegen den wahnsinnigen Govan zu verteidigen gilt.Gemeinsam mit Lodrik's ehemaligem Berater Stoiko, dem im kensustrianischen Exil lebenden König Perdór mit seinem Hofnarren Fiorell, der magiebegabten Soscha, dem Ritter der Hohen Schwerter Tokaro, dem Freibeuter Torben Rudgass, dem dritten Sohn aus der Ehe von Lodrik und Aljascha, Krutor, der freien Stadt Ammtara mit seinem Vorsitzenden Pashtak und Estra, der Tochter von Belkala und Nerestro, planen die Freunde einen Gegenschlag gegen die Unterdrücker.Es passiert viel in diesem Abschlussband, rund um die früheren Gefährten. Wir stoßen auf alte Bekannte, auf neue Weggefährten und auf unbekanntes Terrain. Und doch ist alles vertraut. Die Wege kreuzen sich, eine Rebellenallianz wird aufgebaut und gemeinsam der übermächtige Feind bekämpft. Längst aufgegebene Charaktere rücken sich ins rechte Licht, kleinere Nebenrollen werden zu wichtigen Personen. Ammtáras Bevölkerung rückt mit ihrem Inquisitor immer mehr ins Herz des Lesers. Der Liebling dieses Bandes dürfte jedoch klar Krutor sein, der sich mit seiner Art richtig beliebt macht. Herzallerliebst, wie er sich entschuldigt, die falschen "kaputt" gemacht zu haben, wie er Ammtára unter seinen persönlichen Schutz stellt und immer wieder auf den Vorfall von Tokaro und Govan anspielt, der diesem eins auf den Deckel gab.Alle kleinen Geschichten sind wichtig und ergänzen sich nach und nach zu einer großen und stimmigen Geschichte, die eine nette Romanreihe beendet. Aber auch das finale Buch schwächelt in meinen Augen. Vor allem das etwas rasche Ende enttäuscht.Zu viele Zufälle helfen am Ende der "guten" Seite weiter, während diese den Tzulan-Anhängern nur schaden bringt. Natürlich treffen sich die gegnerischen Heere zur finalen Schlacht an einem legendären Ort. Und als es kritisch wird, taucht klischeehaft die Rettung auf. Alles, was in den ersten fünf Bänden in mühsamen Ränkespielen erdacht und erbaut wurde, wird im letzten Teil durch Zufälle und Glück aus dem Ruder geworfen. Die einzelnen Charaktere erleben ihren jeweiligen eigenen Frühling und finden glücklich zusammen, um gemeinsam gegen das Böse anzugehen. Auf Lorins wirkliche Gedankengänge wird zu wenig eingegangen. Auch die Suche nach den aldoreelischen Klingen findet hier seinen Höhepunkt, in der eigentlichen Schlacht kommen sie mir aber leider etwas zu kurz.Mit über achthundert Seiten, ist dieser Band fast zweimal so dick, wie die vorherigen Bücher. Und dennoch scheint es so, als wollte der Autor den Band nur noch beenden. Meines Erachtens nach, hätte er noch einen siebten Band schreiben und dafür den Schluss ereignisreicher gestalten sollen. In den letzten Kapiteln wird die Handlung nur noch kur zusammengefasst, was eigentlich schade ist.Dennoch hat die Reihe etwas, was dazu verleitet, die Bücher in einem Rutsch durchzulesen.