"Wissenschaft als Beruf" war eine Rede, die Max Weber 1917 im Rahmen der Vortragsreihe "Geistige Arbeit als Beruf" in München hielt. Weber plädiert hier für eine scharfe Trennung zwischen der Welt der Wissenschaft und der Politik. Dem studentischen Wunsch nach lebenspraktischer Orientierung und der Beantwortung von weltanschaulichen Sinnfragen solle der Wissenschaftler widerstehen.
"Wenn jemand ein brauchbarer Lehrer ist, dann ist es seine erste Aufgabe, seine Schüler unbequeme Tatsachen anerkennen zu lehren, solche, meine ich, die für seine Parteimeinung unbequem sind; und es gibt für jede Parteimeinung - zum Beispiel auch für die meinige - solche äußerst unbequemen Tatsachen", so Weber. Ein Selbstverständnis, dass gerade in Zeiten akademischer "Safe Spaces" und sich politisierenden Universitäten nicht aktueller sein könnte.
Wie alle Klassiker der Geistesgeschichte von ofd edition hilft auch dieses Werk, zum Kern häufig nur oberflächlich diskutierter Themen vorzudringen. Um den Lesefluss eines heutigen Lesers nicht zu stören, wurde der Text nicht automatisiert digitalisiert, sondern an die aktuellen Rechtschreibregeln angepasst.