Generation Beziehungsunfähig. Die Lösungen.Klingt an der Stelle sehr nach Ratgeber. Bei zweiter Betrachtung könnte auch eine sozialkritische Auseinandersetzung des Themas dahinterstecken. Beim Lesen hat mich beides nicht wirklich erwartet.Ich habe das Buch gewonnen, worüber ich mich sehr freute. Leider muss ich direkt sagen, dass mit dem Erhalt auch gewisse Erwartungen an den Inhalt eingetroffen sind, die so nicht erfüllt werden konnten. Das hat mich auch ein wenig am zügigen Vorankommen beim Lesen behindert. Dem entgegen steht allerdings der absolut angenehme Schreibstil des Autors. Er schafft es einen mitzunehmen und sehr gut zu unterhalten. Ist man einmal im Flow ist das Buch auch direkt kurzweilig.Inhaltlich hatte ich den Eindruck es werden alle alte Hüte und Westentaschenannahmen ausgegraben, um eine Erklärung zu schaffen, weshalb Beziehungen in der heutigen Zeit eigentlich gar nicht möglich sind. Damit bleibt der Inhalt sehr plakativ und allgemein. Nast trifft den Nagel eines Großteils der Gesellschaft auf den Kopf, in der sich viele nach Beziehungen und Nähe sehnen und reiht sich ein, in den Strom aus bekannten "Weisheiten". Liest man das Buch mit dem Wunsch etwas für sich selbst mitzunehmen, regt es dadurch natürlich auch zum Nachdenken an. Ich halte es aber an der Stelle für wichtig zu erwähnen, dass einem das Buch keine Handlungsrichtungen oder Ideen vorgibt. Der Titel hat mir diese Erwartungshaltung im Vorfeld jedoch eingepflanzt. Es ist mehr eine Sammlung verschiedener Kurzgeschichten aus dem Leben des Autors. Ich hatte ein wenig den Eindruck es handele sich hier um eine Art Abrechnung/Abschluss von vergangenen und durchaus auch nicht so schönen Kapiteln aus seinem Leben. Durch diese Aufarbeitung war es vielleicht die Lösung des Autors, um wieder zum fraglichen Titel zurück zu kommen.Zwischenzeitig bereichert der Autor den Leser mal mehr, mal weniger amüsant mit Anekdoten aus seinem eigenem Datingleben. Diese Geschichten sind meist locker, flockig, unterhaltend. In der Gesamtheit waren sie mir jedoch etwas zu viel des Guten. Man erkennt doch immer wieder parallelen zu bereits gelesenem. Das macht es etwas langatmig.Fazit: Wer keinen Ratgeber erwartet, kann durchaus gut mit der Lektüre des Buches unterhalten werden. Letztlich weckt der Titel leider eine falsche Erwartungshaltung.