Kein anderer als Michael Palin versteht sich so gut darauf die vermeintlich trockenen Geschichten der Seefahrt, auf eine so fabelhafte Weise plastisch zu erzählen . Man kann sich nur schwer vorstellen wie es sich für diese Pioniere anfühlen musste, in Gebiete vorzudringen, die der Menschheit zu diesem Zeitpunkt noch völlig unbekannt waren und die zudem zu den lebensfeindlichsten Orten dieses Planeten zählen. Die Kälte und Finsternis der arktischen Breitengrade, die Isolation und Einsamkeit auf den Schiffen, keine Frauen, keine Privatsphäre, lange, harte Dienste, strenge Hierarchien und wenig Unterhaltung und das über Jahre. Die Erfahrungsberichte der Matrosen und Offiziere sind dabei erstaunlich minutiös, mal erheiternd amüsant, dann wieder tiefsinning und ergreifend, aber zu jedem Zeitpunk nahbar. Sie geben olfaktorische Einblicke in die historische Realität der Individuen. Die Berichte der Franklin-Expedition und nachfolgender Suchexpeditionen, sowie die dazugehörigen Spuren und Gerüchte rund um das Verschwinden der HMS Erebus & Terror sind die wohl unterhaltsamste Abenteuerlektüre, die mir seit Langem aufgefächert wurde. Große Empfehlung!