Der Plot klingt zunächst spannend: Eine WG mit zwei schwulen Männern und einem, der bi ist. Dazu die Tochter des letzteren, die oft zu Besuch in dem wunderschönen Haus am See ist, von Kindesbeinen an. Die Umsetzung mutet zunächst auch spannend an: Kapitel 1 ist von aussen in der Er-Form gehalten. Dann kommt ein szenisches Theaterstück, dann schleichen wir uns über ein 'Wir' langsam in eine Ich-Form. Diesmal schildert Max aus seiner Sicht. Hierbei hat mir gefallen, wie Max, analog zu einer Hausfrau der 50er Jahre, von seinem erfolgreichen Künstler-Partner ausgehalten wird. Im nächsten Kapitel ist lange unklar, wer das Ich ist, bis ich dann Reik identifiziere und das Muster erkenne. Aber jetzt sind wir auch schon über der Hälfte der Gesamtseiten und ich merke, wie ich immer mehr 'quer' lese. Ein sicheres Zeichen, dass ich langweilig finde, was ich lese. Schade. Es kommt gemäss dem gewählten Muster noch ein Kapitel mit Ich = Tonio und eines mit Ich = Pega, das ich wiederum ganz gelungen fand. Wenn ich den Plot hätte als Autor ausfüllen müssen, hätte ich ab der Mitte drastisch gekürzt und zum Ende noch einspannendes Kapitel mit Ich = Nicole hinzugefügt. Sie ist die Freundin von Pega und poppt mit ihrem Vater Tonio.Ich kann das Urteil der Buchpreis-Jury 2019 nachvollziehen.