Hat mich leider nicht überzeugt
Mit diesem Krimi entführt uns Monika Pfundmeier in das durch seine Passionsspiele landauf und landab bekannte Oberammergau. Dieser Ort ist traditionsbewusst und konservativ. Neuerungen mag man so sogar nicht. Das muss auch Theres Hack, Jägerin aus Leidenschaft, erleben, die vor Kurzem die Metzgerei ihres Vaters übernommen hat und statt der traditionellen Würste auf Wildfleisch aus den heimischen Wäldern setzt. Als sie die Leichen des grausam ermordeten Ehepaars Sophie und Franz Thaller entdeckt, gerät sie vorerst einmal unter Verdacht, denn sie kann ja mit Jagdmesser und Flinte recht gut umgehen. Doch die beiden Ermittler Anton Sollinger und Toni Baurieder finden Theres sympathisch und verfolgen diese Spur nicht so genau. Im Gegenteil, sie besprechen ihre Ermittlungen bei einem Glas Wein in aller Öffentlichkeit und beziehen Theres, die auf eigene Faust recherchiert ein. Kann es sein, dass sich die Thallers mit ihrer Destillerie, in der sie Gin mit dem klingenden Namen ¿KöniGIN¿ brennen, die althergebrachte Tradition des Schnapsbrennens radikal modernisiert haben, zahlreiche Feinde gemacht haben? Oder gibt es noch ein anderes Mordmotiv? Und welche Rolle spielen die Hamburger Influencerin Alessia, die Schauspielerin Marie und der Regisseur Chris? ¿Du willst nicht, das man sieht, wie du wirklich bist - schon klar. Vielleicht ahnen sie es. Aber ihre Scheuklappen sind ihnen lieber.¿ (S.293) Recht bald wird Theres klar, wer mit alten Traditionen bricht und sich ständig in Dinge einmischt, die sie nichts angehen, gerät selbst in Gefahr. Meine Meinung: Dies ist der erste Krimi, den die Autorin, eine bekannte und mit Auszeichnungen bedachte Selfpublisherin, in einem Verlag herausbringt. Leider hat mich der Krimi nicht wirklich überzeugt. Das liegt zum einen an den Charakteren - allen voran an Theres Hackl, die laut und rüpelhaft daherkommt, und nicht nur die Dorfbewohner, sondern auch die Leser vor den Kopf stößt. Die beiden Ermittler verhalten sich unprofessionell. Sowohl die Schauspielerin als auch die Influencerin wirken abgehoben und passen sogar nicht in das traditionelle Oberammergau. Zum anderen ist es der Schreibstil bzw. die Sprache, die mich nicht angesprochen haben. Vermutlich sollte so der krasse Gegensatz zwischen Tradition und Moderne symbolisieret werden. Dieser Unterschied hätte subtiler und dezenter dargestellt werden können. Theres flucht ununterbrochen ¿Kreizkruzefix¿. Von überall ein wenig zu viel, doch von echter Spannung zu wenig. Fazit: Leider hat mich dieser Krimi sogar nicht überzeugt, daher gibt es nur 2 Sterne.