Bei diesem Buch muss ich zugeben, dass ich mich sehr schwer damit getan habe. Ohne den Klappentext hätte ich wohl kaum in die Handlung hineinfinden können, obwohl ich die beiden Vorgänger auch gelesen habe.
Dennoch bin ich von 1795 fasziniert. Hier wird ein historisches Schweden gezeigt fernab jeglicher Glanzbildchen-Glorifizierung. Man erlebt eine dunkle, schmutzige Stadt, in der zwar Polizei und Stadtknechte für Recht und Ordnung sorgen sollen, doch in Wahrheit regiert das Recht des Stärkeren. Die Schwachen in der Gesellschaft finden nirgendwo Schutz. Im Gegenteil, immer droht ihnen ein elendes Dasein im Arbeitshaus. Fast meint man schon den Geruch der Fäulnis, der über der Stadt liegt, mit der eigenen Nase zu riechen, und mit eigenen Ohren das nächtliche Gegröle der Trunkenbolde zu hören.
Der Autor ist ein Meister der Sprache. Er macht die Schrecken der Vergangenheit erlebbar, und dabei ist sein Schreibstil von unnachahmlicher Eleganz. Trotz meiner Begeisterung dafür muss ich doch einen Lesestern in der Bewertung abziehen, weil ich den Plot sehr schwer verständlich fand.