Pötzsch ist einer der Besten - seine Atmossphäre und seine szenischen Beschreibungen sind einfach unvergleichlich!
Die Burg der Könige spielt in den Jahren 1524/25 und dreht sich dabei hauptsächlich um die Figuren Agnes und Mathis, die versuchen, in den Wirren ihrer Zeit einander nicht zu verlieren.Zu viel soll zum Inhalt hier nicht verraten werden.Es ist mal wieder ein echter Pötzsch - was man meiner Meinung nach als Gattung für sich sehen darf. Denn alle Romane von Oliver Pötzsch sind auf ihre Art besonders. Nicht wegen ihres anspruchsvollen Stils, nein, gerade weil Pötzsch eben NICHT den arroganten Anspruch erhebt, mit seiner Literatur die Welt verändern zu wollen, sondern eine spannende, atmossphärische Geschichte schreiben will. Und das kann er.Oliver Pötzsch entwickelt eine Art des Erzählens, die jeden Roman im Kopf zum Film werden lässt - oder sogar zu direkt erlebter Geschichte. Seine Beschreibungen lassen uns die Zeit von damals mit allen Sinnen wahrnehmen. Riechen. Fühlen. Schmecken. Da sind gewisse Übertreibungen in manchen Szenen leicht zu verzeihen - nein: Ich finde es gut so, dass der Autor manchmal übertreibt. Wer will schon langweilige Alltagsszenarien lesen anstatt praller, hochspannender Szenen?Ein wirklich gelungener Roman. Pötzsch ist einer der Könige des historischen Romans.