Zu beschreiben worum es in diesem Buch geht fällt mir schwer. Es geht um Sofia aber irgendwie auch mehr um die Menschen, denen sie in ihrem Leben begegnet. Es geht um ihre Eltern, die depressive Mutter und den kranken Vater, den Freund aus Kindheitstagen, die rebellische Tante und Sofias Liebesbeziehungen. Schon früh entwickelt die Protagonistin ein Verhaltensmuster, dass sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte zieht. Immer wieder will sie alle Brücken hinter sich abreisen und neu beginnen, doch ihre eigenen Konflikte kann sie nicht hinter sich lassen, denen stellt sie sich nicht. Dabei versucht der Autor durch die Auseinandersetzung mit dem Leben der anderen Charaktere, diese Eigenschaft Sofias zu ergründen. Das hat mir gut gefallen, Sofia bleibt auch für mich als Leser:inn bis zum Ende unnahbar und verschlossen. Sie selbst stellt sich nicht ihren inneren Konflikten und genauso kann der/die Lerser:inn diesen eben auch nur durch ihr Umfeld näher kommen. Dadurch bekommt das Buch eine ganz besondere Stimmung. Irgendwo zwischen melancholisch und rebellisch gepaart mit kurzen Glücksfunken. Der einzige Kritikpunkt, ist für mich, dass das Buch kein aufschlussreiches Ende hat. Für mich hat sich der letzte Abschnitt sehr gezogen und ich hatte mir erhofft, dass das Buch am Ende zumindest irgendeine Message vermittelt. Aber da war einfach nichts...und dadurch haben die gut 250 vorhergingen Seiten auf einmal, nicht ihren guten Inhalt, aber ihren Sinn verloren.