Lilly Hed und ihr Team müssen eine Explosion aufklären, bei der eine Familie ums Leben kam und das Haus völlig zerstört wurde. Lange steht die Frage im Raum, ob es sich um einen Unfall handelt oder um einen Anschlag. Die Ermittler sind unterschiedlicher Meinung. Zu den mühsamen Untersuchungen kommt erschwerend hinzu, dass Lilly auch im sechsten Schwangerschaftsmonat immer noch unter dauernder Übelkeit leidet mit allen Begleiterscheinungen, so dass sie nach einigen Tagen von den Ermittlungen abgezogen und krankgeschrieben wird. Sie ermittelt von Zuhause aus allein weiter und kann ihren Kollegen hilfreiche Hinweise geben und bleibt trotz allem mit ihnen in engem Kontakt.
Der Leser weiß von Anfang an und durch eine zweite Erzählperspektive, dass das Kind der Familie entführt wurde und gefangen gehalten wird, doch das Motiv des Täters bleibt rätselhaft und erst komplexe und langwierige Recherchen bringen Lilly erste Erkenntnisse.
Die Figurenzeichnung ist gelungen, die Charaktere sind glaubhaft und Lilly ist mit Jesper an ihrer Seite wieder selbstsicher und kämpferischer geworden nach der schlimmen Zeit mit ihrem früheren Lebensgefährten. Hinweise auf die Ereignisse der Vergangenheit sorgen dafür, dass auch Neueinsteiger in die Vier-Elemente-Serie keine Verständnisschwierigkeiten haben. Nur die Beschreibung von Lillys dauernden Schwangerschaftsbeschwerden nahm mir zu viel Raum ein und ich halte es auch für wenig glaubwürdig, dass sie anfangs Ermittlungsleiterin ist und zu Beginn der Schwangerschaft nicht zu einer ruhigen Schreibtischtätigkeit versetzt worden ist. Lilly ist vor allem eine Ermittlerin und setzt sich mit ihrer bevorstehenden Rolle als Mutter nur zögernd auseinander und gefährdet im Laufe der Geschichte das Leben ihres Kindes.
Die anhaltende, für alle anstrengende Hitze und Trockenheit wird ebenso thematisiert wie die zunehmende Verzweiflung und Hilferufe der Landwirte. Pernilla Ericson, die Autorin und Journalistin ist, bringt die Auswirkungen des Klimawandels ebenso wie soziale Probleme gekonnt auch in diesen dritten Teil der Krimiserie ein.
Die Autorin schreibt bildhaft, packend und einfühlsam, die Ermittlungsarbeit wird realistisch beschrieben und der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende hoch. Mir hat 'In der Erde' gut gefallen und ich freue mich auf den vierten Teil der Reihe.