vielschichtiger Krimi mit historischem Bezug - wer Augen hat zu sehen ..
Im Krieg werden Grausamkeiten an anderen Menschen als Heldentat glorifiziert, für die man in Friedenszeiten hart bestraft wird. In Spanien herrschte lange ein Bürgerkrieg. Anschließend wurde das "Menschenmaterial" in Russland verheizt. Dann kam die Diktatur.Vordergründig geht es im Roman zunächst um den Chefinspektor Javier, der mit einem grausamen Mord in Sevilla konfrontiert wird. Recht bald muss er jedoch feststellen, dass auch seine Familiengeschichte in den Fall verwoben ist. Er stöbert im Atelier seines kürzlich verstorbenen Vaters und entdeckt dessen Tagebücher, die einen zeitlichen Bogen von den 30iger Jahren bis in die 70iger Jahre spannen. Weitere Morde geschehen und für Javier geht es bald nicht mehr nur um die Auflösung des Falles, sondern um die Aufdeckung der Vergangenheit seines Vaters.Mich hat der Krimi total gefesselt, nachdem ich die erste 100 Seiten-Hürde überwunden hatte. Gegen Ende konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da sich die Zusammenhänge kunstvoll entwirrt und einen staunenden Leser hinterlassen haben.Doch Achtung: Manche Schilderung der Grausamkeiten ist nichts für Zartbesaitete.Doch wer Augen hat zu sehen... der sehe, bzw. lese!