Wer sich (so wie ich) im (Sci-Fi-) Horror Genre, egal ob Film oder Buch, ein wenig auskennt und gerne versch. Medien in diesem Bereich konsumiert, der wird von der Prämisse wenig angetan sein. Zu oft gesehen. Zu viele Klischees bereits kennengelernt. Dennoch birgt das Szenario nach wie vor eine menge Potenzial und aus Ermangelung von Alternativen, die ich noch nicht kenne (Bitte gerne Vorschläge machen), habe ich dann doch zu diesem Titel gegriffen. Leider war das ein großer Fehler. Womit Genre-Anfänger vielleicht noch klarkommen, ist der sehr geringe Gruselfaktor. Been there, seen that.Was leider jedem Auffallen müsste, ist das unglaublich schlechte Schreibniveau. Hier laufen der Protagonistin an dauernd innerhalb von 2-3 Sätzen "heiße Tränen" über die wahlweise Wangen oder Gesicht. Mehrfach in jedem Kapitel "stockt ihr der Atem" und "läuft es ihr eiskalt den Rücken runter". So, oder so ähnliche Formulierungen kommen teilweise innerhalb von ein paar Sätzen vor und werden nach 5 weiteren Sätzen wieder ins Gegenteil gekehrt, oder haben schlicht keine Auswirkungen auf ihre Gefühle, oder ihr Verhalten. Um dem ganzen die verbeulte Krone aufzusetzen, spielt es für die Geschichte überhaupt keine Rolle, dass sich das Drama im Weltall auf einem Raumschiff, oder im 19. Jahrhundert auf einem Kreuzfahrtschiff abspielt. Beispiel: Anscheinend gibt es sogenannte Schwerkraftgeneratoren, die auf allen Raumschiffen eine künstliche Schwerkraft erschaffen. Aber ohne weitere Erläuterungen werden dadurch defacto Bedingungen wie auf der Erde geschaffen. Wenn man eine solche Technologie in einemSci-Fi-Buchvorstellt, dann erläutere es doch bitte (auch wenn es noch so weit hergeholt ist). So verhält es sich mit allen (wenigen) Zukunftstechnologien, die hier beschrieben werden. Durch solche Dinge ist das Worldbuilding, also die ferne Zukunft, die uns ab an mit ein Paar wenigen Sätzen beschrieben wird, so dünn, dass es schlicht zu vernachlässigen ist. Man bekommt einfach kein klares Bild von der Welt, in der sich diese Geschichte abspielt. Wenn ich mich für eine Sci-fi-Geschichte entscheide, möchte ich auch in dieser Zukunft versinken und sie greifen können. Das Ende (die letzten 30 Seiten) habe ich dann nur noch überflogen. Es war eh nicht mehr von Belang, da auch hier keine überraschenden Wendungen geschehen. Leider ein Reinfall.