Kein Fluss (OT: No es un río) ist ein kurzer Roman in bewusst karg gehaltener Sprache, die dennoch auch poetisch ist. Selva Almada erzählt vom Leben der Menschen im Ländlichen von Argentinien. Die Handlung ist nicht so einfach fassbar bzw. lässt sich nicht in einem Satz bestimmen.
Auffällig ist, dass die Passagen zwischen einer Gruppe von Männern (Enero , El Negro und der jugendliche Tilo) und einer Gruppe von Frauen (die Schwestern Mariella und Lucy sowie ihrer Mutter Siomara) wechseln.
Unter der Oberfläche ist eine latent unheilvolle Stimmung spürbar.
Man spürt aber auch Verbundenheit, z.B. zwischen den Schwestern und ihrer Lebenslust oder ganz am Anfang, als die Männer einen großen Rochen im Fluss fangen. In den Gedanken der Männer ist noch Esonio anwesend, Tilos Vater, der schon vor Jahren im Fluss ertrank.
Selva Almadas Sprache ist faszinierend, ihre Beschreibungen messerscharf und passend. Das ist ganz starke, lateinamerikanische Literatur!